Karneval in Köln: Mit Programm und Eintrittsgeld gegen die Auswüchse

Köln – Mit neuen Angeboten, aber auch Beschränkungen will die Stadt gegen die Auswüchse im Straßenkarneval vorgehen. Bereits im kommenden Jahr soll es an Weiberfastnacht im Studentenviertel ein Bühnenprogramm geben. An der Zülpicher Straße soll der Zustrom über Zugangsbeschränkungen geregelt werden. Im Gespräch ist auch, einen geringen Eintrittspreis zu nehmen. Von dem Erlös könnten dann zusätzliche Reinigungsmaßnahmen, Toiletten und das Programm bezahlt werden. Als Standort für die Bühne ist der autofreie Bereich vor der Unimensa im Gespräch.

Nicht nur Ordnungsmaßnahmen

Dies ist eine Maßnahme, die Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn am Freitag bei einer Pressekonferenz im Kölnischen Stadtmuseum vorgestellt haben. Reker hatte nach der diesjährigen Sessionseröffnung am 11.11. zu einem Runden Tisch mit Vertretern städtischer Ämter, der Polizei, von Vereinen und Initiativen eingeladen.

Die 35 Mitglieder haben sich vier Mal getroffen und in Arbeitsgruppen Ideen und Konzepte diskutiert und entwickelt. Als Konsens habe sich herausgestellt, dass man nicht nur mit restriktiven Ordnungsmaßnahmen auf die Probleme reagieren wolle. Es sei nötig, zusätzliche inhaltliche Angebote an verschiedenen Stellen in der Stadt zu machen. Kuckelkorn forderte Stadt und Land auf, mehr Verantwortung für das „Kulturerbe“ Karneval zu übernehmen.

„Ehrenamt hat Grenzen“

Der Erhalt des rheinischen Karnevals sei eine „kulturpolitische Aufgabe“. „Zur Kultur gehört nicht nur die Oper sondern auch der Karneval.“ Er glaube, dass man Karnevalsgesellschaften und –vereine dafür gewinnen kann, bei zusätzlichen Veranstaltungen die „Gastgeberrolle“ zu übernehmen. „Aber das Ehrenamt hat Grenzen.“ Für die Schaffung guter Rahmenbedingungen und die Sicherstellung der Finanzierung seien andere zuständig.