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„Ding Südkurv“„För immer dinge Hooligan“ – Kasalla besingen bedingungslose Liebe zu ihren Kindern

Lesezeit 4 Minuten
Kasalla beim Videodreh zu „Ding Südkurv“ im Südstadion

Kasalla haben das Video zu ihrem neuen Song „Ding Südkurv“ im Südstadion gedreht.

Mit Fußballbildern thematisieren Kasalla in „Ding Südkurv“ die Verbundenheit und Unterstützung, die man für sein Kind empfindet.

„Denn ich bliev för immer dinge Hooligan“ – diese Zeilen aus dem neuen Song „Ding Südkurv“ von Kasalla können leicht missverstanden werden. „Das war tatsächlich etwas, worüber wir auch intern noch länger gesprochen haben. Das Wort kann erstmal roh und brutal daherkommen und aus dem Kontext gerissen ist es auch sehr negativ behaftet“, sagt Kasalla-Frontmann Bastian Campmann.

Aber am Ende sei „Hooligan“ doch das passendste und kraftvollste Wort gewesen, für das, was die Band mit dem Lied ausdrücken will: „Denn es geht um die Bedingungslosigkeit, mit der man sein Kind liebt. Und dass man für das Kind oder allgemein auch für den liebsten Menschen Dinge tun würde, die man unter normalen Umständen nie tun würde.“

Zwei neue Songs zur Session von Kasalla

Am Freitag haben Kasalla gleich zwei neue Singles veröffentlicht: „Ding Südkurv“ und „Leechterloh“. Die Idee für ersteres Lied entstand beim gemeinsamen Abendessen im Bandcamp, erzählt Campmann. Dabei kam das Gespräch zwischen den Bandmitgliedern auch auf ihre Kinder und was sie alles für sie tun würden. „Und dann hat den Flo die Muse geküsst. Der kam am nächsten Tag im Prinzip mit der fertigen Nummer, die kam ihm einfach so.“

Bei „Ding Südkurv“ geht es nicht – auch wenn das wohl die erste Assoziation bei dem Titel ist – um den 1. FC Köln. Kasalla nutzen vielmehr die Fußballmetaphorik zur Beschreibung der Liebe zum eigenen Kind. „Ich ben ding Südkurv, dinge Ultrafan. Keiner lösch dat Füür, dat för immer in mir brennt“, heißt es im Refrain.

Im zugehörigen Musikvideo singen Kasalla gemeinsam mit dem Kinderchor Lucky Kids im Südstadion. Dabei tragen die Bandmitglieder eigens für das Video designte Trikots, auf ihrem Rücken stehen die Namen ihrer Kinder, ihrer Liebsten, Nichten oder Neffen. Bei Campmann etwa ziert der Name seiner Tochter Milla und die Nummer 17, ihr Geburtsjahr, den Rücken. Die Hauptrollen im Video spielen jedoch nicht Kasalla selbst: „Wir sind im Video quasi nur die Zaungäste.“ Im Fokus steht ein Vater mit seiner Tochter, dargestellt von den Schauspielern Matthias Weidenhöfer und Rita El Bali.

Kasalla vor dem Südstadion zsuammen mit Matthias Weidenhöfer und Rita El Bali

Matthias Weidenhöfer (oben 2. v.l.) und Rita El Bali spielen im neuen Musikvideo von Kasalla Vater und Tochter.

Auch zur zweiten Single „Leechterloh“ gibt es ein Musikvideo – das ist jedoch eher spontan entstanden. Für das Stück „Dat Dörp met K“ waren Kasalla Mitte Oktober im Hänneschen-Theater und haben dabei spontan ein paar Videoclips zur Bewerbung ihres neuen Songs gedreht – am Ende habe es aber so viele Ideen und Material gegeben, dass daraus ein ganzes Video wurde. Auch für den Nubbel, dessen Sicht „Leechterloh“ erzählt, hat die Band eine passende Puppe im Hänneschen gefunden. Aber angezündet wurde die doch hoffentlich nicht? „Nein!“, sagt Campmann. „Wir verbrennen natürlich keine Puppen vom Hänneschen-Theater, das wäre ja ein Sakrileg.“ Die Idee, ein Lied aus der Sicht von Kölns Sündenbock zu erzählen, sei schon eine Weile bei Kasalla gereift: „Die liegt schon seit rund anderthalb Jahren in der Schublade.“

Derzeit laufen bei Kasalla die Vorbereitungen für den Sessionsauftakt: Die neuen Nummern müssen ins Set integriert werden – da die Auftritte im Karneval aber nicht länger werden, müssen dafür jedes Jahr andere Nummern weichen. „Einige liebgewordene Lieder muss man dann auch einfach mal loslassen“, sagt Campmann. Auch die Planungen für die Zeit nach der Session laufen: Im Sommer spielen Kasalla, wie schon 2019, mit einem Orchester zusammen unter dem Motto „Nit esu laut“. „Es ist für uns alle ein besonderes Erlebnis, besonders für Ena, unseren Keyboarder. Für ihn ist es ein absolutes Herzensprojekt.“

Die Termine in der Kölner Philharmonie sind bereits ausverkauft. Es wird aber am 1. Juli eine öffentliche Generalprobe im Theater am Tanzbrunnen geben: „Vielleicht können die Zuschauer dann auch den ein oder anderen Patzer von uns sehen.“ Die Tickets für die Generalprobe sind seit diesem Freitagmorgen ab 50 Euro online erhältlich, Tickets für Kinder bis einschließlich zwölf Jahre kosten die Hälfte.