Als echte Kölsche fiebert Shelly alias „itsbabyshelly“ das ganze Jahr dem 11.11. entgegen. Uns verrät sie ihre Karnevalsvorlieben, die besten Partys, und was sie absolut nicht mehr sehen kann.
Tipps von „itsbabyshelly“So sieht der perfekte 11.11. aus – mein Guide zum Karnevalsstart
Der offizielle Beginn der neuen Session ist bei mir immer schon Anfang des Jahres dick im Kalender markiert. Schließlich gehört der 11.11. zu den wichtigsten Terminen überhaupt in Köln – auch für mich. Jetzt geht es endlich wieder los mit dem Karneval!
Die Planung
Das Wichtigste am 11.11. ist die richtige Planung: Denn wenn man sich vorher keine Gedanken um den Sessionsauftakt in Köln gemacht hat, ist man in der Millionenstadt aufgeschmissen. Deshalb habe ich als waschechte Kölnerin hier einen kleinen Guide für Euch zusammengestellt.
Wenn das Wetter mitspielt, solltet ihr den Straßenkarneval besuchen: Die Karnevalsparty mit dem offiziellen Countdown findet auf dem Marktplatz am Heumarkt statt und wird auch vom WDR übertragen. Diese Party ist die bekannteste Party, denn dort treten alle Karnevalsbands auf - von Brings, Höhner bis zu Kasalla und die Black Fööss.
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Kleiner Tipp von mir: Solltet ihr keine Karten haben, wird es sehr schwer, überhaupt an den Heumarkt zu kommen. Ansonsten könnt ihr es euch auf der Rheinpromenade gemütlich machen und bekommt trotzdem etwas mit - so wie ich im vergangenen Jahr. Wer dem Wetter nicht so ganz über den Weg traut, kann versuchen, für die Party in der Lanxess-Arena Tickets zu ergattern. Dort treten ebenfalls alle bekannten Karnevalsbands unter dem Namen „JECKE 11“ auf. Die Karten sind jedes Jahr heiß begehrt, aber meiner Recherche zufolge gibt es noch welche ab 37,50 Euro.
Kein Ticket bekommen? Das könnt Ihr machen
Nun kommen wir zu den Locations, zu denen man auch spontan ohne Ticket gehen kann.
Die Zülpicher Straße sollte jedem ein Begriff sein, der schonmal in Köln war. Eine lange Straße mit vielen Kneipen und einem Haufen Studenten. Wer also keine Lust auf junge Leute hat, ist hier leider falsch.
Kleiner Tipp von mir: Auch hier gilt es früh da zu sein, denn diese Straße ist am Mittag bereits proppenvoll. Es ist ein einmaliges Erlebnis, wenn Tausende Menschen gemeinsam lautstark runterzählen, bis es endlich 11:11 Uhr ist. Also seid bitte rechtzeitig vor Ort – Gänsehaut ist garantiert!
Super angesagt sind an Karneval auch die Uniwiesen am Ende der Zülpicher Straße. Die jungen Leute haben Decken, Boxen und gute Laune dabei, es werden Spiele, vor allem Trinkspiele gespielt. Das Mäuerchen an der Uni ist immer perfekt für ein kleines Päuschen und der bekannte Kiosk Ende der Zülpicher Straße ist für viele junge Menschen einladend geschmückt!
Ich liebe auch Karaoke, mein absoluter Geheimtipp für alle, die gerne lautstark singen und mit ihrer Gruppe etwas Lustiges unternehmen wollen: Geht ins Museum auf der Zülpicher Straße. Schnell und günstig für zwischendurch oder auf einen Absacker? Ab in die Shorty Bar auf der Zülpicher, für ein bis zwei Shots.
Lust auf die Zülpicher? Das müsst ihr beachten
Der Karneval auf der Zülpicher Straße und auf den angrenzenden Uniwiesen ist seit einiger Zeit immer wieder in der Diskussion: Es ist voll, und leider gibt es auch Probleme mit Wildpinklern und Stress für die Anwohner.
Deshalb finde ich es gut, dass die Stadt das Feiern an Karneval ermöglicht, aber ein Sicherheitskonzept erarbeitet hat. Für mich bringt es viele Vorteile: Ich fühle mich sicherer durch die Absperrungen. Es werden nur so viele Leute zugelassen, wie es möglich ist. Somit besteht mehr Sicherheit und weniger Risiko für eine Massenpanik.
Großartig empfinde ich auch das Verbot von Glasflaschen: Keine Scherben, weniger Verletzungen. Auch das Spielzeugwaffen-Verbot ist wichtig und richtig. Hier könnt ihr euch über die Regeln informieren, und wenn alle Rücksicht nehmen, steht der Party nichts im Wege.
Die besten Kneipen am 11.11.: Ab ins Getümmel!
Natürlich gibt es auch die klassischen urigen Kneipen, die ich nicht außen vor lassen möchte. Das altbekannte Lommerzheim, auch „Lommi“ genannt, ist eine urige alte Kölsche Kneipe in Deutz, die ich sehr gerne am 11.11. besuche. Dort gibt es meiner Meinung nach die besten Frikadellen und die beste Karnevalsmusik! Auch wenn die Kneipe nicht besonders groß ist, ist es ja bekannt, dass die Kölner kein Problem mit Körperkontakt haben. Also, ab ins Getümmel und schunkeln!
„itsbabyshelly“
Geboren und aufgewachsen in Rath-Heumar, ist Shelly eine waschechte kölsche Frohnatur. Ihre Wurzeln liegen auf der rechten Rheinseite, wo sogar ihre Mutter und ihre Oma an Karneval das Tanzbein schwingen.
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Köln hat viele lebendige Veedel und in jedem der Stadtteile gibt es Kneipen, die tolle Karnevalsveranstaltungen anbieten. Besonders schön finde ich die im Severinsviertel. Für eine lockere, alternative Atmosphäre kann ich euch einen Besuch in der Südstadt, genauer gesagt im Schnörres, empfehlen und im Belgischen Viertel den Goldenen Schuss.
Die Kostümfrage: Seid mutig!
Es muss kein ausgefallenes Kostüm sein, es genügt ein witziger Hut oder verrückte Schminke. Hauptsache, ihr habt euch Gedanken gemacht und kommt als Jecke zu eurer Wunschlocation. Abgesehen davon werdet ihr euch sonst ausgeschlossen fühlen, denn an diesem Tag ist einfach jeder verkleidet.
Ich will nie mit dem Strom schwimmen und irgendeinen Trend mitmachen: Mut zum Außergewöhnlichen ist auch mein Motto, deshalb liebe ich zum Beispiel mein Kuh-Kostüm.
Was ich nicht mehr sehen kann, sind 80er-Jahre-Fitness-Kostüme mit Schweißband und Neonfarben, gruselige Halloween-Outfits oder Figuren aus Haus des Geldes und Squid Game.
Was immer funktioniert, ist ein Tier-Onepiece, der macht was her und wärmt zugleich, sowie jegliche Kopfbedeckungen wie Hüte, Haarreifen, Federn, Kronen und was euch sonst noch so einfällt.
Mein Kostüm für dieses Jahr ist noch geheim und wird auch erst am 11.11. bekannt gegeben.
Das ist Kölle!
Karneval ist und bleibt für mich eine richtige Familien-Tradition, die mir in die Wiege gelegt wurde. Es steht für mich mit Weihnachten auf derselben Bedeutungsebene, da es mir ein wohliges Heimatgefühl gibt. Es wurde über die eigene Stadt gesungen, jedes Veedel hat seine eigenen Lieder, was ich wunderschön finde. Das ist Kölle und da gehör ich hin!