Bis 15 Uhr ist die Stimmung meist ausgelassen. Im Laufe des frühen Nachmittags häufen sich die Sanitätseinsätze.
KarnevalsauftaktSo fällt die erste Bilanz der Stadt Köln zum 11.11. aus
Die Sanitätskräfte der Unfallhilfestelle 13 an der Zülpicher Straße wirken am späten Vormittag noch sehr entspannt. Obwohl schon so viele Menschen vor Ort sind, dass die Polizei bereits um kurz vor 11 Uhr die Zugänge zur Zülpicher Straße gesperrt hatte, ist die Einsatzlage für die Sanitäterinnen und Sanitäter überschaubar. Wie ein Sprecher der Feuerwehr Köln gegen halb 12 Uhr bestätigt, ist noch keine der 14 Unfallhilfestellen im Univiertel oder der Altstadt ausgelastet.
Immer mal wieder sieht man, wie sich Personen mit kleineren Schnittverletzungen an Händen oder Beinen an die Sanitäter wenden, aber noch befinden sich alle in der Vertikalen. Von alkoholbedingten Totalausfällen gibt es bisher keine Spur, auch wenn man dem Publikum schon das ein oder andere Kölsch anmerkt. Vereinzelt hört man aus der Ferne die Sirenen von Einsatzwagen.
Köln: Sanitäter im Univiertel haben zunächst nicht viel zu tun
Etwa eine Stunde später geben die Nebenstraßen des Univiertels schon ein anderes Bild ab. Während sich einige Gruppen lautstark auf den Weg zur Uniwiese machen, sitzen in den Hauseingängen immer häufiger Jecken, die den Kopf hängen lassen. Aber man sieht auch Passanten, die sich nach dem Befinden erkundigen und ihre Wasservorräte teilen.
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Auf der Lindenstraße schieben sich nun deutlich regelmäßiger Krankenwagen durch das Gedränge der Feiernden. An den Absperrungen auf der Roonstraße muss das Ordnungspersonal die dort Wartenden immer wieder dazu aufrufen, den Rettungswagen Platz zu machen.
Stimmung am Aachener Weiher ist ausgelassen
Die Stimmung der Jecken am Aachener Weiher ist um 14 Uhr ziemlich ausgelassen, auch wenn dort schon einige von Sanitätsteams oder der Polizei versorgt werden müssen. Am Eingang zur Uniwiese auf der Bachemer Straße sitzen einige wenige auf dem Bordstein und scheinen am Ende ihrer Kräfte angelangt zu sein. Aus der Ferne sieht man zwei Personen über den Bahndamm klettern – sie laufen über die Gleise und bringen sich in Lebensgefahr, kommen jedoch unverletzt auf der anderen Seite an.
Am frühen Abend zieht die Stadt Bilanz: Bis 15 Uhr mussten in den Unfallhilfestellen 145 Personen behandelt werden, 96 im Univiertel und 49 in der Altstadt. Viele Feiernde mussten wegen Schnittwunden oder Alkoholmissbrauch, einige auch wegen Knochenbrüchen versorgt werden.
Die Stadt Köln zieht Bilanz
Im Bereich des Jugendschutzes verzeichnete die Stadt Köln bis 15 Uhr 16 Einsätze, alle davon im Bereich der Zülpicher Straße. Zehn Personen wurden wegen erhöhtem Alkoholkonsums auffällig, drei fielen durch Rauchen auf und weitere drei haben die Schule geschwänzt. Den eingesetzten Streetworkern sind keine Personen unter 16 Jahren aufgefallen.
Mitarbeiter des Ordnungsamts kontrollierten 858 Personen wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz. Bei 443 Fällen stellte sich dieser als begründet heraus. Knapp die Hälfte dieser Fälle fiel auf die Gruppe der 16- bis 18-Jährigen, die mit hartem Alkohol erwischt wurden.
Um Rettungswege freizuhalten, mussten am 11.11. 18 Fahrzeuge abgeschleppt werden. Im Zuge der Vorbereitungen auf den Sessionsauftakt wurden insgesamt 76 Fahrzeuge abgeschleppt. Das Ordnungsamt musste bis um 15 Uhr zwei Platzverweise erteilen. Eine Person leistete Widerstand.