Das Chaos vom 11.11. soll sich nicht noch einmal wiederholen: Die KVB hat sich auf die Karnevalstage vorbereitet. Doch ein Restrisiko bleibt.
Zäune, Bahn-Trennung, mehr MitarbeiterKVB will das große Chaos an Karneval verhindern
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben sich intensiv auf die Karnevalstage vorbereitet. Das Verkehrsunternehmen will möglichst verhindern, dass sich die chaotischen Szenen an den Gleisen, die es am 11.11. des vergangenen Jahres gab, im Straßenkarneval wiederholen. Damals sah sich die KVB gezwungen, den Betrieb in der Innenstadt einzustellen, teilweise musste dies sogar auf polizeiliche Anweisung geschehen.
„Für uns steht an oberster Stelle, dass wir einen sicheren Betrieb gewährleisten“, sagte KVB-Sprecher Matthias Pesch dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das sei am 11.11. angesichts der Menschenmassen, die zum Beispiel auf der Luxemburger Straße auf den Gleisen unterwegs waren, nicht mehr möglich gewesen. Es bestehe der Anspruch, den Fahrgästen ein planbares Angebot zu bieten.
„Das Verhalten der Jecken birgt immer Unwägbarkeiten“
Um die Chance auf einen reibungslosen Betrieb zu erhöhen, trennt die KVB in Absprache mit der Stadt an Weiberfastnacht die Linie 18 zwischen den Haltestellen Barbarossaplatz und Weißhausstraße. Ein Zusatzbahnsteig am Barbarossaplatz soll wie schon zuletzt an Karnevalstagen die Fahrgastströme entzerren und für mehr Sicherheit sorgen. Außerdem wird die Strecke der Linien 12 und 15 am Zülpicher Platz – auch diese Maßnahme ist erprobt – mit Zäunen gesichert.
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Eine weitere Konsequenz aus den November-Erfahrungen ist, dass die Stadt im Bereich des Aachener Weihers Zäune entlang der Stadtbahn-Strecke an der Richard-Wagner-Straße aufstellt, um einen durchgehend sicheren Betrieb der Linien 1, 7 und 9 sicherzustellen. Auch auf diese Maßnahme hatte die KVB gedrängt, für den Bereich wurde außerdem zusätzliches Sicherheitspersonal eingestellt. „Doch das Verhalten der Jecken birgt immer Unwägbarkeiten, auf die wir gegebenenfalls kurzfristig reagieren“, betont Pesch.
KVB: Menschen in Tunneln sind nicht sicher zu verhindern
Sollten sich erneut Feiernde in Stadtbahn-Tunneln aufhalten, sei die KVB jedoch auch diesmal gezwungen, den Betrieb zu unterbrechen oder gar einzustellen. „Die Gefahr von sogenannten Tunnelläufern existiert in jedem unterirdisch verlaufendem Stadtbahn-System. Wir haben nicht die Personalkapazitäten, um diese Gefahr vollumfänglich auszuschließen“, sagte Pesch. Das Personal sei für diese Gefahr sensibilisiert und könne im Notfall reagieren. „Die Sicherheit geht vor.“ Die KVB könne nur an den gesunden Menschenverstand appellieren, sich von den Tunneln fernzuhalten. Sobald KVB-Mitarbeiter Personen im Tunnel melden, werde der Betrieb eingestellt.
Ersatzbusse sind unterdessen keine Option. Um die Personen eines vollen Stadtbahn-Doppelzuges mit Gelenkbussen zu befördern, wären laut KVB pro Bahn alle zehn Minuten mindestens drei Gelenkbusse nötig – und das sei nicht leistbar.