Karnevalshits 2017Mit diesen Songs gehen die kölschen Bands in die neue Session
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Köln – Kurz vor dem Elften im Elften machen die kölschen Bands reichlich Werbung für ihre neuen Lieder. Da werden Singles und Sampler veröffentlicht, und auch live gibt es die neuen Titeln zu hören.
Noch bevor die Bands am 11. 11. an Heumarkt und Tanzbrunnen und einen Tag später bei der Traditions-Veranstaltung „Immer wieder neue Lieder“ in der Lanxess-Arena antreten, wechselten sich die 14 besten und bekanntesten Gruppen der Stadt am Donnerstagabend im Palladium ab und präsentierten vor rund 2.500 kostümierten Fans insgesamt 54 Lieder.
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„11.11. – Sing mit Köln!“
Unter dem Titel „11.11. – Sing mit Köln!“ vor den Fernsehkameras des WDR, der sich im Vorjahr aus der Übertragung der Arena-Sause verabschiedet hatte. Aber da die Agentur von Eberhard Bauer-Hofner dort erst am 12. November gastiert, der WDR aber am 11. ausstrahlen will, hat er mit den Plattenfirmen Pavement und Rhingtön und deren Geschäftsführern Christoph Gros und Marco Lorbach ein neues und doch sehr ähnliches Format geschaffen. Außer den gleichen Hauptdarstellern ist mit Marc Metzger auch derselbe Moderator im Einsatz. Die neuen Sessionstitel, die sich um Heimatgefühl und Zusammenhalt, um Liebe und Freundschaft drehen, sind auch auf drei Samplern vertreten, die in den nächsten Tagen erscheinen. Ein Überblick:
Das ist zu Recht der Klassiker unter den gängigen Fastelovend-Samplern. Die inzwischen bereits 46. Folge der CD-Reihe des Pavement-Labels bietet mit 21 allesamt ganz neuen Titeln, die man locker in einem Rutsch durchhören kann, im Grunde genommen alle Top-Bands aus der ersten und zweiten Liga. Und gut die Hälfte der Songs hat durchaus das Zeug zum Sessions-Hit. Doch wer bis Aschermittwoch ganz oben in der Gunst der Jecken stehen wird, das entscheidet dann doch das Publikum in den Kneipen und Sitzungssälen.
Die Auswahl ist jedenfalls so groß wie selten zuvor. Wie in den Vorjahren sind die Aushängeschilder des Pavement-Labels wie Bläck Fööss („Am Anstoßkreis“ und „Schön, dat mir noch zosamme sin“), Paveier („Du häs et schönste Jeseech vun Kölle“ und „Kumm Mädche danz“), Kasalla („Mir sin eins“ und „Alles widder dunn“) und Cat Ballou („Zosamme sin mer nit allein“ und „Nit us Zucker“) mit je zwei aktuellen Titel vertreten. Dabei beweisen Kasalla, dass man eine wunderbare Ballade über die Stadt präsentieren kann, ohne auch nur einmal das Wort Köln oder Kölle zu erwähnen. Gut gemacht. Erstmals auch doppelt vertreten sind die Höhner („Sing mit mir“ und „Wenn et Hätz dich röf“). Aber auch Brings, die sich mit einem Augenzwinkern über zu viel Köln-Tümelei lustig machen („Ich bin besoffen, besoffen vor Glöck, weil et dat alles, alles nor en Kölle jitt“) und Querbeat („Dä Plan“) sowie die Klüngelköpp („Wo die Stäne sin“) und Miljö („Wolkeplatz“) werden in der Gunst der Jecken ganz weit vorne mit dabei sein. Vor allem Miljö liefern mit dem musikalischen Pulsschlag der Stadt die wohl schönste Mitsing-Passage ohne Worte: „Dam-tam-tam“. Für Partystimmung auf den jecken Tanzflächen werden ganz sicher Kuhl un de Gäng mit „Loss mer springe“ sorgen, die Funky Marys mit dem disco-lastigen „Mer schrieve Jeschichte“ und die Newcomerband Kempes Finest mit der rockigen Love-Story „Hück bes do mir“. Die CD erscheint am heutigen Freitag.
Rhingtön
Das Nachfolge-Label des früheren Marktführers EMI legt bereits den siebten Sampler vor, der mit nur zehn Titeln etwas dünn ausfällt. Zudem sind fünf davon auch schon auf der „Karneval der Stars“-CD vertreten. Neu hinzu kommen je ein zweiter Titel von den Dom-stürmern, von Miljö und Querbeat sowie das Debüt des Label-Neuzugangs Fiasko. Deren ziemlich eingängiges Lied „Nur do“ ist allerdings auch als Single erhältlich. Genauso wie „Et Köbesleed“ vom Mädels-Trio La Mäng. Der „Rhingtön Karneval Folge 7“-Sampler kommt am 11.11. in die Läden.
Megajeck
Einen Mix aus etablierten und weitgehend unbekannteren Bands bietet die 20. Ausgabe der Reihe „Mega-jeck“ des Dabbelju-Labels von Wolfgang Löhr und Frank Straßburger. Da gibt es gleich zwei Lieder zum Sessionsmotto („Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“). Nochmals hat Motto-Queen Marie-Luise Nikuta mit „Rutwieße Ringelsöck“ einen Titel komponiert, den sie jedoch erstmals nicht mehr selbst singt. Das überlässt sie dem Jugendchor St. Stephan und dessen Solistin Carolin Krause. So frisch und modern klang ein Nikuta-Lied schon lange nicht mehr. Die kindgerechte Auseinandersetzung mit dem Motto steuert der 13-jährige Stefan Dahm bei: „Wenn mir uns Pänz sinn“.
Als hitverdächtig gilt die weitgehend hochdeutsch gesungene Schlagermelodie „Ein Hoch auf die Liebe“ der Micky Brühl Band, und die 3 Colonias werden wohl den Theken-Hit der gesamten Region landen: „Ob Kölsch, ob Pils, ob Alt – Hauptsache es knallt“. Dass die CD wie in den Vorjahren mit einigen älteren Titeln von bekannten Bands aufgepeppt wird, ist eigentlich nicht nötig. Lieder wie der „Höhner-Walzer“ von „Klinpermännchen“ Thomas Küpper, „Mie Levve lang“ von der Kölschfraktion oder „Du bes Fastelovend“ von den Rabaue, „Im Garten Eden“ von den Filue, „Bunt und laut“ von Sösterhätz oder das herrlich verrückte Krätzchen vom „Stehtisch-Festisch“ der Zwei Hillije – das sind Dabbelju-Chef Löhr und sein Cousin Bernd – haben Qualität.
Überraschend auch einige Songs von Newcomer-Bands. So „Dat hööt nit op“ von Pläsier, „Marieche“ von Bullewuh und „Niemols allein“ von Lax. Und da die Mega-jeck-Macher zu einem runden Jubiläum mehr Titel in der Schublade hatten als auf den Sampler passten, haben sie noch ein zweites Album zusammengestellt. Das heißt „Ajuja“ und ist wie Megajeck von heute an erhältlich.