Trotz Ruhestand hat Marie-Luise Nikuta ein Mottolied für die neue Session geschrieben.
Produzent Claudio Pagonis wird den neuen Song modernisieren und produzieren. Er hat schon für Justin Bieber und Conchita Wurst gearbeitet.
Köln – Er hat schon Arrangements für Justin Bieber geschrieben und war Produzent für Stars wie Barbara Schöneberger, Marla Glenn, Roger Cicero, Stefanie Heinzmann und Conchita Wurst. Aber jetzt steht er vor seiner wohl größten Herausforderung. Zumindest aus Sicht kölnischen Brauchtums.
Claudio Pagonis von der Braunsfelder Songschmiede Tinseltown ansässig am Maarweg, gegenüber vom Festkomitee, wird das neue Mottolied von Marie-Luisa Nikuta produzieren und modernisieren.
Am Aschermittwoch fertig getextet
Die Mottokönigin befindet sich zwar seit zwei Jahren bühnentechnisch im Ruhestand, komponiert aber weiter nach Bekanntgabe des neuen Mottos. Dass das Leitthema der kommenden Karnevalszeit „Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“ ein Zitat aus dem Karl Berbuer-Klassiker „Agrippina-agrippinensis“ ist und damit schon ein Mottolied hat, konnte die 77-Jährige nicht aufhalten.
Und so waren Text und Melodie von „Wenn mer uns Pänz sin“, das die Motto-Königin ihrer Motto-Prinzessin Carolin Krause vom Jugendchor St. Stephan schenkt, am Aschermittwoch fertig.
Damit das Lied aber auch tatsächlich die junge Zielgruppe erreicht, haben sich Komponistin und Chor die Verstärkung des Pop-Produzenten geholt. In den Studios am Maarweg, in dem derzeit auch Maite Kelly Aufnahmen macht, trafen sich die beiden Sängerinnen mit Chorleiter Michael Kokott und Pagonis zu einer ersten Probe am Flügel.
Der 39-Jährige ist im Karneval nicht ohne Vorerfahrung. „Ich feier gern und war Gründungsmitglied von Kasalla.“ Nach drei Monaten habe er jedoch gemerkt, dass auf der Bühne andere besser sind und konzentrierte sich auf das Produzieren von Hits wie „Pirate“. Er schreibt auch Lieder für Höhner und Paveier.
In dem Versuch, nun Nikutas Melodie ein cooles Gewand mit modernen Beats zu verpassen, sieht er eine besondere Herausforderung. „Ein kölscher Text mit Popmusik? Das kann leicht peinlich werden.“ Eine Prise Moderne reinzubringen, sei für ihn das Reizvolle. Da hab ich richtig Bock drauf. Ich bin aber auch aufgeregt. Da kommen zwei Welten zusammen“, sagte er. Nikutas Art zu arrangieren „haben wir jungen Leute gar nicht mehr drauf“. So will er möglichst viel von ihrer Melodie erhalten. Nikuta lernt ihrerseits hinzu und hat bereits einen Vers als Rap beigesteuert.
Bis zur Sessionseröffnung sind es noch 240 Tage. „So lange kann ich aber nicht warten“, sagte Kokott. Zur Welturaufführung des Pop-Mottosongs soll es bereits am 5. Juni beim Sommerkonzert des Jugendchors im Sartory-Saal kommen.