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Sternmarsch am TanzbrunnenBunt kostümiert feiern Kölner ein „Fest für den Frieden“

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 Teilnehmer des Sternmarschs am Tanzbrunnen.

Köln-Deutz – „Wir wollen mit dem Sternmarsch auch ein klares Statement setzen“, sagte Bernhard Conin als Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums. Den traditionellen Marsch der Veedelsgruppen am Karnevalsfreitag zum Alter Markt hatte man coronabedingt schon an den Tanzbrunnen verlegt.

Nun sorgte der Krieg in der Ukraine für weitere Einschränkungen. Conin: „Wir wollen die Sorgen nicht wegschunkeln. Es ist uns nicht gleichgültig, was dort passiert.“ Aus Solidarität mit der Ukraine wurde deren Nationalflagge aufgehangen, und auch die Licht-Dekoration erstrahlte zumeist in Blau und Gelb.

Leise Töne der Kölner Band Bläck Fööss am Tanzbrunnen

Gut 1000 Teilnehmer aus 40 Veedelsgruppen und elf Schulen, für die nun bereits zum dritten Mal in Folge die Schul- und Veedelszöch ausfallen, waren gekommen. So beispielsweise die mehrfach prämierten Ratteköpp und Kölschen Sonnenkinder, Stammtische wie Om Piefes und Nie gehässig, die Klutengarde und die Cologne Alliance, jecker Ableger der Städtepartnerschaftsvereine, bei denen Bürgermeister Ralf Heinen mitmachte, sowie Montessori- und Waldorf-Schule, Friedrich-Wilhelm und Hansagymnasium.

Bunt kostümiert erlebten sie auf der Tanzbrunnen-Bühne ein „Fest für den Frieden“ mit einem weitgehend besinnlichem Programm. Nach den Auftritten von Dreigestirn und Kinderdreigestirn setzten die Bläck Fööss auf leise Töne – von „Mer klääve am Lääve“ und dem „Stammbaum“ bis zum „Veedel“. Auch die Klüngelköpp und der Jugendchor St. Stephan hatten ihr Repertoire entsprechend angepasst.

Aufruf zu zur Beteiligung der Demonstration des Festkomitees am Rosenmontag

Die passenden Worte fand Brauchtums-Experte Wolfgang Oelsner mit drei Faustregeln für Krisensituationen „1. Dun jet. 2. Bliev nit allein, suche die Gemeinschaft 3. Sach jet, sprich drüvver.“ Und wem vor Entsetzen die Worte fehlen, der solle singen. Oelsner: Unser Brauchtum verfügt über eine Schatztruhe voller Lieder, die von schwierigen Situationen erzählen.“

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Conin rief die Veedelsvereine und Schulen auf, sich bunt kostümiert am Rosenmontag an der Demonstration des Festkomitees zu beteiligen. „Der Karneval fußt insbesondere auf den Werten: Freiheit und Gemeinschaft. Lasst uns heute den Despoten in der Welt zeigen, wie man Gemeinschaft und Solidarität lebt. Kein Machthaber, kein Diktator kein Herrscher kann uns vorschreiben, wie wir zu leben haben! Wir glauben nicht an die Macht des Krieges sondern an Freiheit und Frieden.“