An der Aachener Straße/Universitätsstraße liegt ein Asia-Markt. An Weiberfastnacht missbrauchen etliche Karnevalisten dessen Tiefgarage als Toilette.
Weiberfastnacht in KölnEinzelhändler klagt über Wildpinkler: „Sie haben sich nicht geschämt“
Am Donnerstagvormittag (16. Februar 2023) sprechen Kundinnen und Kunden die Mitarbeiter des Heng Long Asia Supermarkt an der Aachener Straße an: Wisst ihr, dass Menschen eure Tiefgarage als Toilette missbrauchen? Yen Tain und seine Kolleginnen und Kollegen schauen auf die Überwachungsmonitore – und trauen ihren Augen nicht.
Mehrere Gruppen, Männer und Frauen, hätten teilweise vor den Augen von Kunden in die Tiefgarage „gepinkelt und gekackt“, berichtet Tain. „Sie haben sich gar nicht geschämt.“ Sofort schließt er die Einfahrt, was für das Geschäft einen Umsatzverlust bedeute. Denn so seien 12 Parkplätze nicht zu erreichen. Und Pkw-Abstellplätze seien in der Innenstadt und für den Laden ein wertvolles Gut.
Karneval in Köln: Wildpinkler seit Jahren ein Problem
Das Geschäft liegt an der KVB-Haltestelle Universitätsstraße, zurückgesetzt hinter der dortigen Aral-Tankstelle. Bereits am 11.11. hätte es Probleme gegeben, die Garage habe er danach „mit dem Kärcher reinigen müssen“, berichtet Tain.
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Diesmal kam es dann sogar noch schlimmer und er richtet einen Appell an die Stadt: Auch an den Zuwegen zu Feiergegenden müssten künftig Toilettenhäuschen aufgestellt werden. Denn einige hinterließen ihren Unrat sicher auch deswegen, da sie „keine andere Möglichkeit haben“.
Tatsächlich verlagerte sich das Feiergeschehen im Laufe des Donnerstags von der Zülpicher Straße in Richtung des Aachener Weihers, da es sowohl im Kwartier Latäng als auch der geschützten Uniwiese voll wurde.
Bis zu 200 Euro Strafe für Wildpinkeln
Die Stadt Köln hatte vor dem Beginn des Straßenkarnevals einen Appell an alle Feiernden gerichtet. „Wer unsere Stadt vermüllt und die zahlreichen Toiletten ignoriert, hat nicht verstanden, worum es im Karneval und beim Feiern geht“, hatte Stadtdirektorin Andrea Blome gesagt.
Die Stadt hat nach eigenen Angaben 550 mobile Toiletten, 140 Urinale, 20 Urinalrinnen und elf Toilettenwagen an „Hotspots“ aufgestellt. Für wildes Urinieren ist ein Verwarngeld von bis zu 200 Euro fällig.
Supermarkt-Mitarbeiter Tain berichtet, dass Anzeigen gegen Wildpinkler in der Vergangenheit nichts gebracht hätten. Nach den Vorfällen am Donnerstag werde er trotz des vorhandenen Videomaterials keine Anzeigen stellen. „Die Polizei würde die Verfahren sicher einstellen“, sagt er. An kommenden Karnevalstagen müsse er die Tiefgarage wahrscheinlich von vorneherein sperren. Doch das bringe finanzielle Nachteile. „Die Kunden finden keinen Parkplatz und fahren dann weiter“, so Tain. (red)