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Corona-KarnevalStadt macht ganz Köln zur „Brauchtumszone“

Lesezeit 3 Minuten
Zülpicher Straße Karneval Symbolbild Meurer

Über die Karnevalstage wird für alle, die Karneval feiern, die 2G-Plus-Regel gelten. (Archivbild)

Köln – Was der kölsche Jeck schon immer wusste: ganz Köln ist Karneval. Jetzt ist das auch amtlich: Wie Stadtdirektorin Andrea Blome bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in der Piazetta des Rathauses verkündete, wird die ganze Stadt zur „Brauchtumszone“. Diese von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in der neuen Corona-Schutzverordnung verankerten Sonderzonen machen den Straßenkarneval möglich, allerdings mit der Einschränkung, dass alle Jecken einen 2G-plus-Nachweis erbringen. Karnevalsumzüge sind in diesen Bereichen verboten. „Karneval in Köln ist ein dezentrales Fest“, so Blome. „Daher ist es nicht möglich, die Brauchtumszonen auf wenige Orte zu beschränken.“

Zusätzlich wird laut Andrea Blome an der Zülpicher Straße eine Sperrzone eingerichtet. Dort wird wie zuletzt am 11.11. jeder kontrolliert und muss seinen 2G-plus-Nachweis erbringen. Zusätzlich behält sich das Ordnungsamt vor, bei Überfüllung den weiteren Zugang zu dem Bereich zu schließen. Auch gelten die bewährten Glasverbotszonen an den Feier-Hotspots im Quartier Latäng, der Alt- und der Südstadt. Ansonsten will man darauf verzichten, weitere Feierzonen zu schaffen. „Bierwagen und Fressmeilen wird es nicht geben“, so die Stadtdirektorin, die auch Infokampagnen im Umland ankündigte. „Touristen von außerhalb ohne 2G plus haben keine Berechtigung, an Karneval in der Stadt zu sein.“

Wohl 10.000 Zuschauer beim Zoch

Für sonstige geschlossene Veranstaltungen im Freien wie an Weiberfastnacht auf dem Alter Markt oder dem Nippeser Wilhelmplatz gelten Zugangsbeschränkungen von 750 Personen. Bei diesen von Karnevalsgesellschaften organisierten Events werden personalisierte Tickets verkauft, auch hier gilt 2G plus. Die Aufzeichnung des Rosenmontagszuges im Stadion gilt ebenfalls als geschlossene Veranstaltung. Hier werde man sich an den Regeln für den Fußball orientieren. Derzeit sind 10.000 Besucher im Stadion zugelassen. Ob das nur die Zuschauer auf den Tribünen umfasst oder auch für die Zugteilnehmer gilt, ist derzeit noch offen. Im Moment geht man von rund 3000 Zugteilnehmern aus.

Alles zum Thema Andrea Blome

Auch der Kneipenkarneval kann stattfinden. Zwar sind Tanzveranstaltungen und Partys verboten, allerdings hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker beim Runden Tisch Karneval verlauten lassen, dass Kneipenkarneval aus ihrer Sicht keine Tanzveranstaltung sei, das Ordnungsamt wolle sie entsprechend anweisen. Um in die Kneipen zu kommen, muss zusätzlich zum 2G-plus-Nachweis an den Karnevalstagen ein aktueller Schnelltest vorgelegt werden. Die Wirte müssen das stadtweit bei Einlass in ihre Gastronomie kontrollieren.Zufrieden mit den Vorgaben zeigt sich das Festkomitee Kölner Karneval.

„Wir freuen uns, dass Stadt und Land nun klare Vorgaben für sicheres Feiern an den Karnevalstagen machen.“ Der intensive Austausch mit der Politik habe zu guten Ergebnissen geführt. „Dass Köln nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung nun komplett zur Brauchtumsschutzzone gemacht wird, ist dabei nur logisch, denn der Karneval durchdringt bei uns wirklich jedes Veedel.“ Was nicht heißen solle, dass ganz Köln nun eine riesige Partyzone werde, denn die strengeren Regeln würden nicht nur an ein paar Hotspots gelten, sondern in jeder Kneipe und auf jedem öffentlichen Platz. „Draußen gilt für alle, die in größeren Gruppen zusammenkommen wollen“, so FK-Sprecher Michael Kramp, „dass sie geimpft oder genesen sein müssen, in Innenräumen müssen sogar geboosterte Menschen zusätzlich einen Test vorweisen. Das sind unter den aktuellen Corona-Bedingungen vernünftige und vor allem verständliche Regelungen.“

Zugwagen sind fast fertig

Ein Wermutstropfen bleibe, dass Veedelszüge wegen der unkontrollierbaren Anzahl von Zuschauern am Zochweg nicht stattfinden können. „Aber wir arbeiten nach wie vor daran, dass die Kölner am Rosenmontag jede Menge Fastelovendsjeföhl nach Hause bekommen. Wie das final aussieht“, so Kramp, „werden wir in den nächsten Tagen hoffentlich endlich bekanntgeben können.“ Die Persiflagewagen in der Wagenbauhalle am Maarweg jedenfalls sind weitgehend fertig, und die Mitgliedsgesellschaften scharren mit den Hufen. Wie zu hören war, soll es am Donnerstag weitere Informationen an die Vereine geben.