AboAbonnieren

„Drohszenarien“ bestehen weiterHochschulgemeinde „bestürzt“ über Erzbistum Köln

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Die Kirche Johannes XXIII. der Hochschulgemeinde an der Berrenrather Straße in Köln

Köln – Die Katholische Hochschulgemeinde in Köln hat sich „bestürzt und fassungslos“ über den anhaltenden Konflikt mit dem Erzbistum Köln geäußert. „Dass Sie uns ohne irgendeine Stellungnahme in unsere privaten Weihnachtsfeste gehen lassen, finden wir unglaublich“, schrieb die Pastoralreferentin Martina Schäfer-Jacquemain an das Erzbistum.

Ein kirchenkritisches Positionspapier war im November vom Erzbistum Köln von der Website der Hochschulgemeinde entfernt worden. Dabei wurde vorübergehend die ganze Website stillgelegt - aus Versehen, wie das Erzbistum betont. Die Hochschulgemeinde geht hingegen davon aus, dass die Abschaltung vorsätzlich erfolgte. In dem Positionspapier hatte die Hochschulgemeinde unter anderem eine wachsende Kluft zwischen der Kirche und der Lebenswirklichkeit junger Menschen beklagt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Alles zum Thema Erzbistum Köln

Den Mitarbeitern der Hochschulgemeinde seien arbeitsrechtliche Konsequenzen angedroht worden, und dieser Zustand dauere immer noch an, sagte Schäfer-Jacquemain am Donnerstag. „Mit diesen Drohszenarien leben und arbeiten wir mit einer immensen psychischen Belastung.“ Es sei schlimm, dass dies selbst vor Weihnachten nicht geklärt worden sei. Die Hochschulgemeinde fordert die Einstellung der arbeitsrechtlichen Prüfung, die Wiederveröffentlichung des Positionspapiers und die Wiederherstellung ihrer früheren Autonomie.

Das Erzbistum teilte dazu mit, grundsätzlich halte man die intensive und auch kritische Auseinandersetzung mit kirchlichen Positionen für ein wichtiges Anliegen. „Gerade für Studierende muss es Diskussionsräume geben, in denen der offene und lebendige, aber vor allem auch der sachliche und ausgewogene Austausch von Meinungen stattfindet.“ Zu den Inhalten von Mitarbeitergesprächen könnten grundsätzlich keine Angaben gemacht werden. (dpa)