Köln – In den Hauptgeschäftsstraßen der Kölner City hat es nach einer Erhebung von Köln Business im vierten Quartal 2021 eine Leerstandsquote von fünf Prozent gegeben. Wenn man die Ringe dazu rechnet, betrug die Quote acht Prozent. Die Zahlen seien im Vergleich zu 2020 konstant.
„Grundsätzlich bildet ein Leerstand um die fünf Prozent die normale Fluktuation ab und ist daher zu begrüßen, um auch größere Geschäfte neu anzusiedeln“, sagt Manfred Janssen, Geschäftsführer der Köln Business Wirtschaftsförderung. Der Leerstand erkläre sich auch dadurch, dass Geschäfte mitunter später öffnen als geplant, da wegen der Pandemie Materialien nicht geliefert werden können oder das Handwerk weiterhin sehr nachgefragt ist.
Sechs Prozent weniger Einzelhändler
Die Kölner Innenstadt umfasste zum Erhebungszeitraum mehr als 1000 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von rund 340.000 Quadratmeter. Zwischen 2017 und 2020 siedelten sich kontinuierlich neue Einzelhändler in Köln an, auch die Verkaufsflächen vergrößerten sich konstant. Dagegen sank im Jahr 2021 die Anzahl der Einzelhändler leicht um sechs Prozent. Die Verkaufsflächen reduzierten sich um drei Prozent. Vor allem kleinere Ladenlokale in den Randlagen der City schlossen im Jahr 2021.
Die Ursachen seien vielfältig und auch in anderen Metropolen zu beobachten: Durch Pandemie und Kontaktbeschränkungen gingen weniger Menschen in die Innenstädte. Ein anderer Grund sei der Wandel des Einzelhandels. Bedingt ist dieser unter anderem durch verändertes Kaufverhalten sowie die Zunahme des Onlinehandels.
Nachfrage in Köln ist weiterhin hoch
Die Auswertung zeige aber auch, dass die Nachfrage nach Ladenflächen weiterhin höher ist als das Angebot. Daher finde sich häufig bereits vor der Schließung eines Geschäftes ein Nachmieter, entweder durch einen Betreiberwechsel oder durch eine Umnutzung zum Beispiel für Dienstleistungen. Lediglich bei Geschäften in Randlagen und mit geringer Verkaufsfläche dauere die Nachvermietung etwas länger.
„Insgesamt entwickelte sich die Kölner Innenstadt in den vergangenen Jahren sehr stabil“, sagt Janssen. „Die Pandemie beeinträchtigt viele Geschäfte und Branchen nach wie vor sehr. Dennoch kann für die gesamte Kölner City optimistisch in die Zukunft geblickt werden. Denn Ladenflächen in Köln sind weiterhin gefragt.“
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Köln Business, eine Tochtergesellschaft der Stadt, erhebt regelmäßig die Daten zu Gewerbeflächen in der City und unterstützt Geschäfte mit modernen Konzepten, die hier eröffnen möchten. Ein Beispiel dafür ist der Blaenk Store auf der Schildergasse, der Online- und Offline-Shopping verbindet. Für die Datenerhebung hatte die Wirtschaftsförderung bereits zum zweiten Mal die GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung aus Köln beauftragt.