In drei Kölner Krankenhäusern könnte es heute zu Einschränkungen im Betrieb kommen. Der Marburger Bund hat zu einem Warnstreik aufgerufen.
TarifstreitWarnstreik heute in Kölner Kliniken – weitere Krankenhäuser in NRW betroffen
Der Marburger Bund, der größte deutsche Ärzteverband, ruft für Donnerstag (30. März) zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Betroffen davon sind auch die Kölner städtischen Kliniken in Merheim und Holweide sowie das Krankenhaus Porz am Rhein.
Insgesamt hat der Marburger Bund 700 Medizinerinnen und Mediziner von rund 70 Kliniken in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zum Streik aufgerufen.
Vor dem Krankenhaus in Köln-Merheim findet ab 13 Uhr eine Kundgebung statt. Dort werden bei einer Kundgebung rund 300 Ärztinnen und Ärzte erwartet, auch aus Dortmund, Leverkusen und von LVR-Kliniken aus der Region. In Kaiserslautern und München finden ebenfalls Versammlungen statt.
Marburger Bund: Sicherheit von Patienten sei nicht gefährdet
Es dürfte wegen der ganztägigen Warnstreiks zu Einschränkungen kommen – zum Teil müssten planbare Termine und Untersuchungen verschoben werden. Mit einigen Krankenhäusern habe man jedoch eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen, sagte ein Sprecher des Landesverbands vom Marburger Bund. Die Sicherheit von Patienten sei nicht gefährdet.
Das konnte auch eine Sprecherin der Kliniken der Stadt Köln. Im Vorfeld seien schon nicht dringliche Operationen verschoben worden. Für Donnerstag habe man den OP-Plan so weit heruntergefahren, sodass alle geplanten Eingriffe stattfinden können.
Bereits in der vorigen Woche haben Ärztinnen und Ärzte gestreikt. Mit dem Warnstreik will der Marburger Bund den Druck erhöhen: Auch zwischen den Ärztinnen und Ärzten und den kommunalen Arbeitgebern gibt es Uneinigkeiten in aktuell laufenden Tarifverhandlungen. Genauso wie bei den Angestellten des öffentlichen Diensts, für die die Gewerkschaft Verdi verhandelt.
Der Marburger Bund fordert für die bundesweit rund 55.000 Ärzte an kommunalen Kliniken rückwirkend einen Inflationsausgleich plus eine Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) lehnte dies als überzogen ab. Eine Erhöhung von insgesamt fast 12 Prozent sei für die Kliniken nicht leistbar.
Es fanden bereits zwei Verhandlungsrunden statt. Am 3. und 4. April findet die nächste Runde mit den kommunalen Arbeitgebern statt. Sollte es zu keiner Einigung kommen, soll es noch größere Streiks geben, wie ein Sprecher des Marburger Bundes dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mitteilte: „Wir sind noch deutlich eskalationsfähiger“. (rxa mit dpa)