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Sonderausstellung zum JubiläumKölnisches Stadtmuseum sucht Bläck Fööss-Sammlerstücke

Lesezeit 4 Minuten

Stadtmuseums-Vize Michael Euler-Schmidt (l.) und Referent Philipp Hoffmann mit dem Plastik-Fooss

Köln – Zum 50-jährigen Bestehen der Bläck Fööss im kommenden Jahr kündigt das Kölnische Stadtmuseum für die Zeit vom 20. März bis zum 28. Juni eine Sonderausstellung auf zwei Etagen an.

Schließlich hatte die Band, die als „Mutter aller kölschen Bands“ gilt und deren Erfolgsgeschichte 1970 mit der Single „Rievkooche-Walzer“ begann, zunächst mit Jeans, langen Haaren, E-Gitarren und nackten Füßen für Irritationen in der konservativen Karnevalsgesellschaft gesorgt, ehe sie zum Markenzeichen und Aushängeschild Kölns wurde und zu einer weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten musikalischen Institution.

Die Bläck Fööss als Teil eines Kartenspiels.

Doch mit den Exponaten zum Thema Bläck Fööss, die sich derzeit im Depot des Museums befinden, könnte man höchstens eine kleine Ecke in der Pförtnerloge ausstatten. Denn das sind nur eine Spielkarte aus einem Quartett, einige wenige Fotos in Schwarz-Weiß und ein paar alte Autogrammkarten sowie die ein und andere Schallplatte und ein nackter Fuß aus Plastik (Inventarnummer 256) mit den Unterschriften der Band aus der Ära von Sänger Kafi Biermann.

„Die Sammlung des Stadtmuseums ist mehr als bescheiden“, wissen auch der stellvertretende Museumsdirektor Michael Euler-Schmidt und Philipp Hoffmann, der als Referent in der Abteilung Brauchtum die Fööss-Schau konzipiert und zusammenstellt. Hoffmann: „Ich gehöre ja zu der Generation, die Köln ohne die Bläck Fööss gar nicht kennt. Aber ich weiß auch genau, dass man mit den paar Exponaten eigentlich keine Ausstellung machen kann.“

Zusammenarbeit mit Bläck Fööss und Tommy Engel

Das Ausstellungs-Projekt sei schon sehr ambitioniert, heißt es. Normalerweise hat man da eineinhalb Jahre Vorlauf. Daher arbeiteten die Museumsleute gegenwärtig schon eng mit der Band und ihrem Umfeld zusammen – so auch mit deren Ex-Sänger Tommy Engel – um die eine oder andere Leihgabe zu erhalten.

Fest zugesagt sei schon der graue Kittel des Hausmeisters Kaczmarek – eine von Engels Paraderollen – sowie das rote Samtjäckchen, in dem Gitarrist Bömmel Lückerath als „Günni-Lücki-Bömmi“ stets die Schlagerschnulze „Moni hat geweint“ schmachtete. Dazu auch noch Cover von verschiedenen Schallplatten und CDs, Bierdeckel, Manuskripte und Setlisten. Es solle auch noch ein paar Papp-Figuren geben, die zur Dekoration rund um das Album zum 20-jährigen Bestehen der Fööss gehörten und deren Verbindung zu den Beatles dokumentierte. Gezeigt werden sollen auch die Fööss-Pöppcher aus dem Hänneschen-Theater sowie die mit Motiven und dem Logo der Band bemalte Gondel der Rheinseilbahn.

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Zusätzlich hofft das Stadtmuseum nun auf die Mithilfe der Kölner und der Bläck-Fööss-Fans, dass sie Objekte, Bilder und Erinnerungsstücke aller Art aus dem Privatbesitz zur Verfügung stellen, die dann nicht nur im Museum, sondern auch in dem Jubiläumsbuch gezeigt werden sollen, das beim Verlag von Peter Feierabend derzeit in Arbeit ist. „Die Leute sollen uns die Sachen nicht schenken, leihen reicht“, sagt Euler-Schmidt, der auch auf das eine oder andere Schätzchen hofft. „Ich würde ja auch gerne wissen, wo der ehemalige Bandbus abgeblieben ist, mit dem einst King Size Dick die Musiker von Auftritt zu Auftritt gefahren hat.“

Aufruf an alle Kölner: Bläck Fööss-Sammlerstücke gesucht

Wer etwas zu der Ausstellung, die ja auch als eine Art Geschenk an die Fööss gedacht ist, beitragen möchte, kann seine privaten Sammlerstücke an den beiden nächsten Montagen (9. und 16. Dezember) jeweils in der Zeit von 10 bis 12 Uhr und von 18 bis 20 Uhr im Foyer des Stadtmuseums abgeben.

Rund um die Sonderausstellung (Euler-Schmidt: „Alles wird musikalisch begleitet. Man hat ja die Lieder im Kopf“) ist ein umfangreiches Beiprogramm geplant. So mehrere Talk-Runden und Führungen – auch mit dem ehemaligen Bassisten Hartmut Prieß –, dazu Mitsingkonzerte in Kooperation mit der Initiative Loss mer singe und mit dem Jugendchor St. Stephan, ein Straßenfest und eine Art Hitparade für die Museumsbesucher. Und die sollen an einem Abend auch ausschließlich barfuß durch die Ausstellung wandern. Euler-Schmidt: „So kann jeder gleich spüren, was Bläck Fööss eigentlich bedeutet“.