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Testosteron-KlauKölner Apotheker im großen Stil von Mitarbeiterin bestohlen

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Die Angestellte der Apotheke erbeutete laut Anklage mehr als 50.000 Euro.

Köln – Ein Kölner Apotheker wurde im großen Stil von seiner Mitarbeiterin bestohlen, der Schaden beläuft sich auf 52.880 Euro. In Zeitraum von 13 Monaten soll die Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte immer wieder Medikamente bestellt und für sich behalten haben.

Medikamente bestellt und eingesteckt

Am Freitag musste sich die 26-Jährige wegen besonders schweren Diebstahls vor dem Amtsgericht verantworten, ihr drohen mehrere Jahre Gefängnis. Die Angeklagte, die in der Innenstadt-Apotheke für die Lagerhaltung zuständig war, ging laut Anklageschrift immer nach dem gleichen Schema vor.

Unter dem Namen „Team“ soll sie beim Großhandel Medikamente im großen Umfang angefordert haben und, nachdem diese geliefert wurden, nicht im Warenbestand registriert haben. „Nachträglich löschte sie die Bestellposition aus dem Computersystem“, sagte der Staatsanwalt.

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Beute waren Testosteron-Präparate

Danach habe sie die Ware und die Lieferscheine an sich genommen, um sie später gewinnbringend weiterzuverkaufen. Bei der Beute handelt es sich um für Sportler leistungssteigernde Testosteron-Präparate, weshalb sich die Angeklagte in einem weiteren Verfahren auch wegen Verstößen gegen das Anti-Doping-Gesetz verantworten muss.

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Dem Apotheker waren Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung aufgefallen, bei weiterer Recherche traf er auf die getätigten Bestellungen. Nach Sichtung der Dienstpläne fiel der Verdacht zunächst auf die Angeklagte. Überführt wurde die Frau, nachdem erneut eine Bestellung aufgefallen war, die sich nicht im Lager befand.

Apotheken-Mitarbeiterin wurde auf frischer Tat ertappt

Der Arbeitgeber rief die Polizei, worauf zwei Beamte die Apotheke betraten und die Angeklagte erwischten, wie sie mehrere Testosteron-Packungen wegschaffen wollte. Daraufhin wurde ihr Spind durchsucht und Bargeld sichergestellt.

Auf Anfrage sagte Verteidiger Ingmar Rosentreter, Ziel für seine Mandantin, die inzwischen eine neue Arbeitsstelle angetreten hat, sei eine Bewährungsstrafe. Die Angeklagte hatte bei der Polizei zu den Vorwürfen geschwiegen. Das Verfahren wurde jedoch vertagt; das zweite Verfahren, in dem es um die Doping-Vorwürfe geht, soll beim nächsten Termin ebenfalls verhandelt werden.