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Weniger Sicherheit in den Veedeln?Aufregung um Pläne der Polizei für Köln

Lesezeit 2 Minuten

Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob

Köln – Vermeintliche Pläne von Polizeipräsident Uwe Jacob, weitreichende Strukturveränderungen innerhalb der Behörde umzusetzen, sorgen für Aufregung im Polizeipräsidium. Laut einem anonymen Brief, aus dem der „Express“ zitiert, sollen unter anderem die sogenannten Bezirks- und Schwerpunktdienste aufgelöst und anderen Stellen zugeordnet werden, gleiches soll für die Zivilfahnder gelten. 76 Beamte wären von der Umstrukturierung betroffen. Der Verfasser des Schreibens warnt vor dramatischen Folgen.

Keine Zivilstreifen am Kölnberg mehr

Unter anderem werde es am sozialen Brennpunkt Kölnberg in Meschenich keine Zivilstreifen mehr geben. Zu Einsätzen käme es dann nur noch, wenn jemand die Polizei rufe. Auch auf Mülheim, so der anonyme Verfasser, hätten die geplanten Änderungen Auswirkungen: „Es wird zu einem vollkommenen Wildwuchs im Bereich des Wiener Platzes und der dortigen Heroin-Szene kommen. Ladendiebstähle werden zunehmen“, heißt es in dem Brief. Eine Sorge, die Mülheims Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs teilt: „Wir brauchen nicht weniger Polizei, sondern mehr. Wenn jetzt noch Polizeibeamte abgezogen werden, herrscht hier bald Anarchie.“

Bei einer Strategietagung im Frühjahr hätten sich – so steht es in dem Schreiben – alle Inspektionsleiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz dafür ausgesprochen, die Zivilfahnder bei den Inspektionen zu belassen. Intern soll Jacob erklärt haben, dass „die Einheiten nur zusammengefasst und weiterhin in ihren Bereichen tätig“ seien, eine „neue, schlagkräftigere Truppe aufgebaut“ und der „Wachdienst gestärkt“ werde und das Projekt „jederzeit umgekehrt“ werden könne. Jacob soll intern auch verkündet haben, mit den geplanten Änderungen Vorgaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) zu folgen. SPD-Abgeordneter Martin Börschel hatte im Landtag eine kleine Anfrage zu Jacobs Plänen gestellt.

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Die Polizei möchte die Gerüchte um die Umstrukturierung nicht kommentieren. Behördensprecher Ralf Remmert teilte am Montag mit, der Polizeipräsident habe „mit seinen Direktionsleitern erste Überlegungen angestellt, die weiterentwickelt werden müssen“. Am Dienstag solle bei einer Personalversammlung informiert werden. „Vorher sprechen wir öffentlich nicht über Details“, so Remmert. (red)