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Nächste AttraktionBelgisches Viertel in Köln bekommt eine neue Markthalle

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Metzger und Berufsjäger Mark Junglas aus der Eifel verkauft ausschließlich Fleisch von Tieren, die draußen gelebt haben.

Köln – Es gibt Schinken aus Bayonne, einen Schafskäse, den man sonst nur mittwochs auf dem Markt im provenzalischen Uzès kaufen kann; es gibt feine Tapenaden, fermentiertes Gemüse, traditionell gebackenes Brot, bestechend schöne Rosen oder frische Wildbratwurst. Nur eines gibt es nicht: Coffee-to-go. „Wir wollen diese Pappbecherberge vermeiden“, erklärt Ulrich Engels, der zudem auf dem Standpunkt steht: „Ein guter Espresso hat ein Recht auf eine Tasse.“

Ulrich Engels sowie seine Frau Renate sind Innenarchitekten und obendrein dafür zuständig, dass in der Maastrichter Straße nun ein Schild „Markthalle“ zu sehen ist.

Dreieineinhalb Monate hat es gedauert, um die Halle, in der sich lange ein Installationsgroßhandel befand, umzukrempeln; Entwässerung, Lüftung und Elektroversorgung zu gewährleisten. Jetzt findet man auf zwei Ebenen nahezu alles, was man zum täglichen Leben benötigt. „Es lag uns am Herzen, hier keinen Delikatessen-Tempel zu eröffnen“, betont Ulrich Engels, der selber als Betreiber der Kaffeebar und des Obst- und Gemüsestandes fungiert und zudem über eine Konzession für Alkoholausschank verfügt, denn sowohl in der Enoteca, als auch im Untergeschoss können Weine und kleine Köstlichkeiten probiert werden. Bevor die Markthalle am morgigen Freitag offiziell ihren Betrieb aufnimmt, schnupperten sich Nachbarn und Anwohner schon mal durch das Angebot.

Selbst geschossenes Fleisch

Für Floristin Evelyne Ott ist es wichtig, ein natürliches Angebot „ohne großen Schnickschnack“ bereitzustellen. Am Stand von Mark Junglas profitiert die Kundschaft davon, dass der 31-Jährige nicht nur Metzger, sondern auch Berufsjäger ist. Die Bratwürste, die der junge Mann feilbietet, sind mit Fleisch vom Wildschwein oder Rotwild gefüllt, das er selber erlegt hat. Sämtliches Fleisch in seiner gläsernen Metzgerei stammt aus Freilandhaltung.

Transparent ist auch das kleine Kühlhaus neben dem Obst- und Gemüsestand, der auf Wunsch von Engels von sechs Frauen betrieben wird – allesamt branchenfremd.

Weil er als Student selber Schafe gehütet hat, weiß Christophe Collin alles über die Entstehung seines besonderen Schafskäses; genauso wie Michaela Koett als Bäckermeisterin an ihrem Stand nicht einfach nur als Gebäckverkäuferin agiert.

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Markthalle Belgisches Viertel, Maastrichter Straße 45. Geöffnet montags bis samstags 10-20 Uhr.