Köln – Kein Platz für Rechts: Das Bündnis „Kein Veedel für Rassismus“ will mit 11.000 Fahnen in der Stadt ein Zeichen setzen. Über die Crowdfunding-Plattform Startnext sammelt die Initiative mit Sitz in Ehrenfeld in zwei Etappen mindestens 22.000 Euro, um die Fahnen mit ihrem Schriftzug produzieren zu lassen. Diese sollen dann bis zur Kommunalwahl – voraussichtlich im September – in Kölns Straßen, Fenstern und an Balkonen hängen. Die Botschaft ist deutlich: Kein Veedel für Rassismus.
Köln: Fahnen sollen auch in „unbequemen“ Vierteln hängen
„Seit wir die Aktion gestartet haben, haben wir viel positives Feedback bekommen“, sagt Mitinitiatorin Rosa Maria Bianco, „viele Kölnerinnen und Kölner wollen ein Zeichen gegen Rechts setzen, aber wissen nicht wirklich wie.“ Mit den Fahnen sollen sie nun eine unkomplizierte Möglichkeit haben, um für ein weltoffenes Köln einzustehen.
Direkt morgens wissen, was in Köln passiert
Jetzt für „Stadt mit K“ anmelden!
Was bringt der Tag? Was kann ich in Köln unternehmen? Wo sollte ich essen gehen? Oder soll ich vielleicht doch lieber ein Rezept nachkochen? Wie ist die aktuelle Corona-Lage in der Stadt? Und welche Geschichten sollte ich auf keinen Fall verpassen?
All das liefern wir Ihnen in unserem Newsletter „Stadt mit K“von Montag bis Freitag immer bis spätestens 7 Uhr bequem und kostenlos in ihr E-Mail-Postfach.
Als Newsletter-Abonnent erhalten Sie außerdem regelmäßig exklusive Informationen und können an interessanten Aktionen und Gewinnspielen teilnehmen.
Jetzt für „Stadt mit K“ anmelden und über Köln auf dem Laufenden bleiben!
Dabei war der Zeitpunkt für den Beginn der Kampagne eigentlich denkbar schlecht: „Drei Tage nach dem Start der Aktion kamen das Kontaktverbot und viele Einschränkungen wegen des Coronavirus“, so Bianco. Trotzdem hat „Kein Veedel für Rassismus“ bereits mehr als 18.000 Euro eingenommen. Die Fahnen sollen an Balkonen und Fenstern befestigt werden und so in allen Kölner Quartieren die politische Botschaft verbreiten.
„Ich möchte keine AfD-Wähler ausgrenzen, Abschottung ist immer schlecht“, sagt Bianco zu ihrer Motivation, die sich den Dialog wünscht. „Doch sie sollten wissen, dass die Menschen mit den Fahnen ganz schön viele sind.“
Deswegen sollen die Fahnen auch in Kölner Vierteln aufgehängt werden, in denen sie vermutlich nicht so gern gesehen werden. „Wenn man das nur in Ehrenfeld macht, dann bringt das nichts“, sagt Bianco.
Bianco ist Teil eines Teams innerhalb des Bündnisses. Die Idee fand sie vor allem mit Ilka Eger Anfang dieses Jahres, als sie zunächst selbstgenähte und -bemalte Flaggen herstellten. Das Team wuchs dann stetig an: etwa mit Ines Pütz, die sich um die Verbreitung der Kampagne in sozialen Netzwerken kümmert.
Kölner Promis unterstützen Fahnen-Aktion gegen Rassismus
Die Aktion wird unter anderem auch von Kölner Prominenten wie Liedermacher Björn Heuser, den Mitgliedern der „Bläck Fööss“, „Bananensprayer“ Thomas Baumgärtel, Christopher Annen, Gitarrist von „AnnenMayKantereit“ und neuerdings auch Ludwig Sebus unterstützt. „Ihr könnt auch ein Zeichen setzen, mit dieser Fahne. Hängt sie auf in euren Fenstern oder am Balkon“, ruft Heuser auf Facebook auf.
Die Fahnen werden, sobald das Crowdfunding-Ziel von 22.000 Euro erreicht wird, bei einem Kölner Fahnenhandel produziert. „Faire Produktionsverhältnisse waren uns sehr wichtig“, erklärt Bianco die Kooperation. Alle Unterstützer der Kampagne sollen dann ihre Flagge erhalten. Außerdem sollen weitere Fahnen laut Bianco verteilt werden. Die Mitinitiatorin betont, dass Flaggen nicht im freien Verkauf, sondern nur über die Crowdfunding-Kampagne verfügbar sein werden.