Flaschen und Glasscherben sind die sichtbaren Überreste der Exzesse zur Sessionseröffnung. Die AWB waren mit der Säuberung überfordert.
Kommentar zum MüllEs fehlt am 11.11. in Köln der Respekt vor den anderen
Das Belgische Viertel sah am Sonntag so aus, als wäre am Tag zuvor eine hemmungslose Horde marodierend hindurchgezogen. Leere Flaschen und Glasscherben so weit der Blick reicht, überquellende Mülleimer, der Geruch von Urin in der Luft — der 11.11. und ein Teil der Besucherinnen und Besucher an diesem Tag hatten wenige Hundert Meter von der Zülpicher Straße entfernt deutliche Spuren der Verwüstung hinterlassen.
Viele derjenigen, die es weder auf die Zülpicher Straße noch auf die Uniwiese schafften, nutzen offensichtlich die Straßen des belgischen Viertels, um dort bis in die Nacht zu feiern und Alkohol zu trinken. Die Überreste entsorgten sie auf dem Boden und nicht in den Abfalleimern — die allerdings auch völlig überfüllt waren.
Der grundsätzliche Fehler ist sicher darin zu suchen, dass sich die Verursacher der Müllberge ohne Rücksicht auf ihre Mitmenschen verhalten haben — es fehlte an Respekt davor, dass in einer Innenstadt Menschen wohnen und es fehlte ebenso am Respekt vor dem Eigentum anderer, wie die auf Autodächern abgestellten Flaschen zeigen.
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Das ist die eine Seite. Die andere Seite besteht darin, dass solche Exzesse am 11.11. nach den Erfahrungen der Vorjahre eigentlich niemanden überraschen dürften. Und dennoch wirkt es so, als wären die Abfallwirtschaftsbetriebe mit der Situation einmal mehr völlig überfordert gewesen.
Kölner AWB setzt die falschen Prioritäten
Wo liegen die Prioritäten, wenn in den Wohnstraßen im Belgischen Viertel am Sonntagmorgen kein einziger Miatrbeiter unterwegs ist? Erst am späten Vormittag rückten die ersten AWB-Fahrzeuge an, um zumindest grob die Flaschen und Scherben auf Gehwegen und Fahrbahnen zu entfernen.
Wer am Sonntagmorgen in der Brüsseler Straße sein geparktes Auto hätte benutzen wollen, der hätte sich alle vier Reifen aufgeschlitzt. Die Stadt Köln und die Abfallwirtschaftsbetriebe benötigen für die nächsten Sessionseröffnungen deshalb unbedingt ein besseres Konzept zur Müllbeseitigung und auch deutlich mehr zusätzliche Behälter, die gut zu erkennen sind.
Für die Anlieger bedeuten die Auswüchse des 11.11. ohnehin eine große Belastung. Stadt und AWB dürfen sie dann nicht auch noch am nächsten Tag am Stich lassen und müssen dafür Sorge tragen, den Müll bereits in der Nacht zu beseitigen.