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Kommentar zum 1. FC KölnDie Gleueler Wiese darf nicht zum aufgeladenen Symbol werden

Lesezeit 2 Minuten

Das Geißbockheim im Äußeren Grüngürtel

  1. Die Stadt hat den Weg für eine Erweiterung des Geißbockheims im Grüngürtel am Montag prinzipiell freigemacht.
  2. OB Reker will noch vor der Kommunalwahl eine Entscheidung herbeiführen, um vor der heißen Wahlkampfphase einen Brandherd zu löschen.
  3. Es sieht nach einem Sieg für den FC aus – doch danach könnten die Probleme erst beginnen.
  4. Ein Kommentar.

Der Kölner Grüngürtel ist vermintes Gelände, spätestens, seit der Streit um die Erweiterung des Geißbockheims tobt. Nach der Sichtung von mehr als 7000 Eingaben, überwiegend von Naturschützern und Ausbaugegnern, soll der Stadtrat jetzt am 18. Juni entscheiden. Zur Abstimmung stehen zwei Alternativen.

Der Hauptvorschlag der Verwaltung: Der Bebauungsplan wird beschlossen, der 1.FC Köln kann sein Trainingsgelände erweitern. Die Alternative: Stadt und Verein prüfen, ob der Sportpark zumindest teilweise an anderer Stelle – zum Beispiel in Marsdorf – gebaut werden kann.

Es sieht nach einem Etappensieg für den 1.FC Köln aus: Bleiben CDU, SPD und FDP bei ihrem Bekenntnis, den Ausbau zu unterstützen, wird der Bebauungsplan im Rat eine breite Mehrheit bekommen. Es gibt dafür auch gute Gründe: Die Strahlkraft des Vereins und die für ihn notwendige Entwicklungsperspektive sowie das nachvollziehbare Konzept des FC, für grüne Ausgleichsflächen zu sorgen.

Und nicht zuletzt wäre ein solcher Beschluss auch Ausweis von Verlässlichkeit städtischen Handelns. Zur Erinnerung: Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte dem FC ihre Unterstützung signalisiert, bevor sie dann im laufenden Verfahren mit dem Verweis auf Landschaftsschutz und Klimadebatte ihre Meinung änderte. Bei den Grünen, kam das gut an. Kritiker sahen hingegen einen Kniefall der OB vor der Öko-Partei.

Ein Weg für OB Reker, aus ihrem Geißbockheim-Dilemma herauszukommen?

Aus Rekers Sicht ist der – sicherlich von ihr initiierte – Alternativvorschlag ein Weg, möglichst gesichtswahrend aus ihrem persönlichen Geißbockheim-Dilemma herauszukommen. Kommt der Ratsbeschluss vor der Sommerpause, wäre damit aus Sicht der OB noch vor der heißen Wahlkampfphase ein gefährlicher Brandherd gelöscht.

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Jenseits dieser taktischen Sicht bleibt aber völlig unklar, wann der erste Spatenstich für den Ausbau des Geißbockheims vollzogen werden kann. Die Ausbaugegner, neben Naturschützern und Klimaaktivisten viele Bürger aus der Nachbarschaft, werden alle Klagemöglichkeiten ausschöpfen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass jetzt eine langwierige juristische Auseinandersetzung droht.

Im schlimmsten Fall bedeutet das jahrelangen Stillstand und lähmende Konfrontation. Es wäre zudem eine Katastrophe, wenn die Gleueler Wiese zu einem aufgeladenen Symbol à la Hambacher Forst wird.

Das ist wirklich niemandem zu wünschen – weder der Stadt, noch dem FC. Und den Anwohnern erst recht nicht.