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Fahrrad statt ParadeWie der Kölner CSD unter Corona-Bedingungen aussieht

Lesezeit 3 Minuten
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Regenbogen-Flaggen auf der Deutzer Brücke, aufgenommen im Sommer

Köln – Als Ersatz für die Parade zum Christopher Street Day (CSD), die in diesem Sommer wegen der Corona-Pandemie ausgefallen ist, findet am Sonntag, 11. Oktober, eine Fahrrad-Sternfahrt statt. Organisiert wird sie vom Kölner Lesben- und Schwulentag (Klust), der den „Cologne Pride“ veranstaltet, ein zweiwöchiges Festival, das am 26. September begonnen hat und traditionell seinen Abschluss mit einem Demonstrationszug durch die Innenstadt findet. Doch nun gestaltet sich das Finale ganz anders. Dabei dient das Fahrrad als „natürlicher Abstandshalter“, so die Organisatoren.

Vier Startpunkte sind für die Sternfahrt vorgesehen: Ebertplatz, Aachener Weiher, Chlodwigplatz und Kalk Post. Jeder der vier Demonstrationszüge, die sich um 12 Uhr auf den Weg machen, wird von einem Führungsfahrzeug zur gemeinsamen Abschlusskundgebung auf der Deutzer Werft geleitet, die gegen 13.30 Uhr beginnt. Die Strecke wird vorher nicht bekanntgegeben, damit sich keine Zuschauermengen am Wegesrand bilden. Auf dem Kundgebungsgelände werden die Führungsfahrzeuge in einer langen Reihe platziert und dienen dort als Bühnen, die nacheinander bespielt werden. Das Programm wird aber gleichzeitig auf allen Bühnen wiedergegeben, so dass es in allen vier Sektionen verfolgt werden kann.

Politische Forderungen

Das Hygiene- und Sicherheitskonzept sieht vor, dass die Teilnehmenden jederzeit bei ihrem Rad bleiben und einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zum Nächsten einhalten sollen. Eine Teilnahme mit Roller, E-Roller, Skateboard oder zu Fuß ist nicht möglich. Während der Aufstellung an den Startorten und auf der Deutzer Werft besteht die Pflicht, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen; Schals oder Tücher reichen nicht aus. Empfohlen wird, auch während der Fahrt eine Maske zu tragen. In Abhängigkeit davon, wie viele Ordner und Ordnerinnen verfügbar sind, ist wird die Zahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen begrenzt.

Die Zuordnung zu einem Führungsfahrzeug soll am Kundgebungsort beibehalten werde. Auf die Regeln wird regelmäßig hingewiesen. Wer sich nicht an sie halten möchte, kann nicht teilnehmen.

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„Auch wenn in diesem Jahr alles anders ist, wollen wir mit euch zusammen im Oktober ein starkes Zeichen für Menschenrechte setzen“, heißt es auf der Homepage des Cologne Pride. Dies nimmt Bezug auf das Motto des Kölner CSD in diesem Jahr: „Für Menschenrechte – Viele. Gemeinsam. Stark“ . Zum Forderungskatalog des Klust gehört unter anderem, dass das Diskriminierungsverbot in Artikel 3 des Grundgesetzes um die Merkmale sexuelle und geschlechtliche Identität erweitert wird, die Bundesregierung sich international für die Einhaltung der Rechte entsprechender Minderheiten einsetzt und dass die Europäische Union Sanktionen gegen Staaten verhängt, die diese Rechte verletzen.

„Cologne Pride Show“ in der Lanxess Arena

Zum Ausgleich dafür, dass auch das traditionelle CSD-Straßenfest wegen der Pandemie entfallen ist, findet am Freitag und Samstag, 9. und 10. Oktober, in der Lanxess-Arena ab 19 Uhr die „Cologne Pride Show“ statt, eine Mischung aus Musikacts, Comedy und Performance. Die Karten für beide Veranstaltungen sind ausverkauft. Der Klust unterstreicht, dass „sämtliche Hygienevorschriften unter Beachtung der aktuellen Coronaschutz-Verordnung“ gelten. In den „Cubes“ genannten Plexiglas-Boxen im Innenraum und auf den Rängen besteht am Sitzplatz keine Maskenpflicht.

www.colognepride.de

Auf der Bühne erwartet werden unter anderen die Sängerinnen Michelle, Maria Voskania und Kerstin Ott, Drag Queen Pam Pengco („die schärfste Zunge Kölns“), die multikulturelle Band „Buntes Herz“ sowie die Comedians Tutty Tran und Marcel Mann. Durch das Programm führen Erika Laste und Lukas Sauer. Am Sonntag, 11. Oktober, ist ab 19 Uhr auf den Kanälen des Cologne Pride bei Youtube und Facebook ein Best-of der beiden Shows zu sehen.