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A4-Ausbau in Köln-Kalk„Grembi“-Waldbesetzer warnen vor ersten Baumfällungen in vier Monaten

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Die Aktivisten widersprachen auch Vorwürfen der Stadt Köln, sie würden den Wald beschädigen, der teils gerodet werden soll.

Klimaaktivistinnen und -aktivisten warnen vor einem Beginn der Rodung des Gremberger Wäldchens im Oktober dieses Jahres, also in vier Monaten. Das teilten die Aktivisten der Interessensgemeinschaft (IG) „Gremberger Wäldchen bleibt“ auf einem Pressetermin am Mittwoch (26. Juni) im Kalker Wald mit, den sie derzeit besetzen.

Die für den Ausbau zuständige Autobahn GmbH des Bundes spricht von einem Beginn der Arbeiten im kommenden Jahr am Gremberger Kreuz der Autobahn 4 und der Östlichen Zubringerstraße (A559). Die IG geht davon aus, dass nach Ende der gesetzlichen Schonzeit für Bäume im September die ersten Bäume in einem der ältesten Waldgebiete Kölns gefällt werden, um die Infrastruktur für den Ausbau zu errichten.

Alix (l.) und "Morsch" gehören zur Protestgruppe, die seit Mitte Juni das Gremberger Wäldchen besetzen.

Alix (l.) und „Morsch“ gehören zur Protestgruppe, die seit Mitte Juni das Gremberger Wäldchen besetzt.

Die Anpassung des Autobahnkreuzes und der Neubau von anliegenden Autobahnbrücken geht mit dem Ausbau der A4 von sechs auf acht Spuren einher, gegen den sich der Protest der Aktivisten richtet. Der A4-Ausbau soll frühestens 2034 beginnen.

Köln: „Grembi bleibt“-Aktivisten wehren sich gegen Vorwürfe der Stadt

Eine wechselnde Zahl an Aktivisten besetzt seit knapp zwei Wochen den Wald mit einem Protestcamp bestehend aus Baumhäusern, Hochseilplattformen und Zelten. Die Stadt Köln hatte sie vergangene Woche aufgefordert, den Wald zu verlassen.

Eine IG-Sprecherin, die nur mit ihrem Vornamen Alix genannt werden möchte, widersprach nun dem Vorwurf der Stadt, das Camp würde den Waldboden und die Bäume zu „erheblichen“ beschädigen: „Wir haben von Stunde eins darauf geachtet, die Natur zu schonen. Außerdem steht der Vorwurf in keinem Verhältnis zu dem, was hier geplant ist: die Asphaltierung des Waldes, die Rodung von Bäumen und Zementierung in Zeiten des Klimanotstandes.“

A4-Ausbau: Protestcamp fordert Runden Tisch

Ein Sprecher mit dem Spitznamen „Morsch“ erklärte das frühzeitige Errichten des Protestcamps: „Es ist wichtig, dass wir jetzt hier sind und nicht in 3, 5, 10 Jahren, wenn die Bagger vor der Tür stehen, sodass wir etwas in der Politik bewirken und die Entscheidung kippen können, bevor Tatsachen geschaffen werden.“ Daran seien ähnliche Protestcamps in der Vergangenheit gescheitert, so der Sprecher.

Die Protestierenden fordern nun einen Runden Tisch mit allen politischen Entscheidern auf kommunaler, Landes- und Bundesebene sowie anderen Initiativen vor Ort, die das Protestcamp unterstützen: Bürgerinitiative A4minus, IG Humboldt Gremberg, IG Engelshof und der Jugendclub Courage als Teil der AG Bodendenkmal, die sich für einen Erhalt der NS-Gedenkstätte im Wäldchen aussprechen.

Beim Pressetermin widersprachen die Interessensvertreter sowie ein Anwohner Äußerungen der Stadt, das Wäldchen sei überwiegend ungepflegt und unbelebt. Eine Frau sagte: „Das Wäldchen ist Erholungsort für benachbarte Stadtteile.“