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Wahlsieger setzen ZeichenGrüne wollen Autos aus der Kölner Innenstadt drängen

Lesezeit 3 Minuten
Kölner Innenstadt Autofrei neu

Die Bezirksvertretung Innenstadt will die Ehrenstraße für den Autoverkehr sperren. 

Köln – Die Ehrenstraße und die Breite Straße sollen für Autos gesperrt werden, die Friesenstraße wird zur Sackgasse, der Gotenring in Deutz zur Tempo-30-Zone: Die erste Arbeitssitzung der neuen Bezirksvertretung Innenstadt verdeutlicht, mit welchem Tempo die Grünen als Sieger der Kommunalwahl die Verkehrspolitik verändern wollen. Auf der Tagesordnung für den 8. Dezember stehen fünf Anträge mit dem gleichen Ziel: Mehr Raum für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer, mehr Sicherheit für Fußgänger, und das alles verbunden mit Einschränkungen für Kraftfahrzeuge. „Das ist der Wählerauftrag, den wir haben – diese Themen mit rigoroser Vehemenz anzupacken“, sagt Innenstadt-Bürgermeister Andreas Hupke.

Die Grünen stellen acht der 19 Bezirksvertreter im Stadtzentrum. Sie streben kein Bündnis an, sondern wollen von Fall zu Fall um die Mehrheit werben. Dem gemeinsam Antrag mit der Linken, den Klimafreunden und der Satirepartei Die Partei zur Ehrenstraße und zur Breite Straße ist die Zustimmung jedenfalls sicher. Die beiden Straßen „sollen kurzfristig vom Autoverkehr befreit und mittelfristig niveaugleich umgestaltet werden, um die Aufenthaltsqualität zu steigern“, lautet der Auftrag an die Verwaltung.

Bis Ende März 2021 soll die Breite Straße im Abschnitt zwischen Auf dem Berlich/Richmodstraße und Albertusstraße für motorisierte Fahrzeuge gesperrt werden. Die Fahrbahnmitte verbleibe als Fahrradstraße. Der Lieferverkehr soll sich auf den Zeitraum zwischen sechs und elf Uhr beschränken.

Apostelnstraße in der Kölner Innenstadt soll teilweise gesperrt werden

Das gilt ebenso für die Ehrenstraße, die zwischen der Albertusstraße und dem Friesenwall in eine Fußgängerzone umgestaltet werden soll. Der Radverkehr bleibe erlaubt. Infolge der Änderung soll es im angrenzenden Quartier ebenfalls zu einigen neuen Regelungen kommen. Für die Apostelnstraße beispielsweise soll die Verwaltung einen Gestaltungswettbewerb ausrichten. Eine Teilsperrung sei zu ermöglichen.

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Die derzeitigen Gegebenheiten würden „den gestiegenen Frequenzen und den aktuellen Anforderungen an Aufent-haltsqualität hier nicht mehr gerecht“, heißt es zur Begründung. Die Änderungen würden die Sicherheit für Fußgänger erhöhen. Und „für den Radverkehr verspricht das Vorhaben eine deutliche Qualitätssteigerung“.

Grüne wollen radikale Umgestaltung

In ihrem Programm für die Kommunalwahl hatten die Grünen „eine radikale Umgestaltung von Straßen und Plätzen zugunsten von Menschen statt Autos“ gefordert. Es gehe darum, das bestehende „Missverhältnis in der Aufteilung des Straßenraums zu ändern“.Ein weiterer Vorschlag der Grünen betrifft die Friesenstraße. Die Verwaltung soll die Pkw-Durchfahrt an der Ecke Friesenwall mit Hilfe von Pollern unterbinden. Die Friesenstraße wird so zur Sackgasse und als Fahrradstraße ausgewiesen. Der Friesenwall, der diesen Status bereits hat, wird aus Richtung Klapperhof ebenfalls zur Sackgasse.

„Durch den Ring sowie die Magnusstraße ist das Gebiet für den Autoverkehr auch ohne die mit dem Antrag vom Autoverkehr befreite Fläche ausreichend erschlossen“, so die Antragsteller. Durch den Wegfall des Autoverkehrs werde das Gebiet „für den Fußverkehr sowie die Außengastronomie aufgewertet“.

Auf dem Gotenring in Deutzsoll die Höchstgeschwindigkeit aus Sicherheitsgründen auf 30 km/h begrenzt werden. Das sei nötig, weil sich in unmittelbarer Umgebung Schulen sowie das Eduardus-Krankenhaus befinden. Mit zwei gesonderten Anträgen wollen die Grünen mehr Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer in der Südstadt erreichen. Die Verwaltung soll den Schutzstreifen am südlichen Ende des Ubierrings zwischen der Mainzer und der Rheinuferstraße in eine 2,75 Meter breite Radspur umwandeln. Die Straßenbahn und der Kraftverkehr werden über die Gleistrasse geführt. Eine Ampel soll den Zügen Vorrang gewähren. Zudem soll die verkehrsberuhigte Zone nahe der Bottmühle erweitert werden.