Köln – Trotz nachdrücklicher Warnung der Stadt haben Hunderte Kölner die eisigen Temperaturen am Samstag genutzt, um über zugefrorene Gewässer zu spazieren. Spaziergänger, Kinder, Schlittschuhläufer und Eltern mit Kinderwagen tummelten sich unter anderem auf dem Adenauerweiher, dem Aachener und dem Decksteiner Weiher. Am Decksteiner Weiher musste die Feuerwehr ausrücken, nachdem ein Hund über das Eis auf die Insel im See glaufen war, und sich anschließend nicht mehr zurücktraute. Als die Einsatzkräfte eintrafen, verließ das Tier die Insel von allein.
Die Feuerwehr Köln bekräftigte am Wochenende noch einmal ihre Warnung davor, die Gewässer zu betreteten: „Wenn jemand ins Eis einbricht, bleibt nicht viel Zeit. Das eiskalte Wasser entzieht dem Körper rasant die Wärme, innerhalb weniger Minuten droht eine lebensbedrohliche Unterkühlung.“
Die Stadt Köln schreibt auf ihrer Internetseite: „Auch bei den anhaltend tiefen Temperaturen der letzten Tage gibt es keine Garantie, dass die entstandenen Eisschichten wirklich tragend sind. Es besteht Lebensgefahr.“
In NRW waren in den vergangenen Tagen mehrere Menschen ins Eis eingebrochen. In Düsseldorf konnte ein 49-Jähriger Jogger in einem dramatischen Rettungseinsatz aus dem Wasser gezogen werden. In Langenfeld gelang es zwei 19-Jährigen knapp, sich selbst ans Ufer retten, nachdem sie in einen See eingebrochen waren.
Mit Stand vom Samstagnachmittag ist es in Köln in diesem Winter noch nicht zu schweren Unfällen auf dem Eis gekommen. Im Winter 2017 waren in der Stadt und im Umland hingegen gleich mehrere Menschen auf zu dünnem Eis eingebrochen: Auf dem Decksteiner Weihner konnte die Schicht damals einen Hund nicht tragen. Bei einem Rettungsversuch brach auch die Hundehalterin ein. In Hürth gab die Eisdecke nach, als ein achtjähriges Kind darauf spielte.
Besteht die akute Gefahr einzubrechen, rät die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft DLRG dazu, sich am besten flach aufs Eis legen und sich vorsichtig und langsam zurück in Richtung Ufer zu bewegen, über den gleichen Weg, über den man gekommen ist. Wer den Einbruch einer anderen Person beobachtet, soll die Feuerwehr unter 112 anrufen. (ken)