Die engagierten Eltern und Kinder kämpfen weiter für den Erhalt ihrer geliebten Kita. Jetzt wenden Sie sich persönlich an Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
„Mein größter Wunsch“Schließung droht – Kita-Kinder schreiben an die Kölner Oberbürgermeisterin
Mit rührender Weihnachtspost haben sich die Eltern und Kinder der städtischen Kindertagesstätte Weyertal an Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker gewandt. „Bitte lassen Sie nicht zu, dass unsere Kita geschlossen wird. Das ist mein größter Wunsch zu Weihnachten“, heißt es etwa in einer der vielen Postkarten, die die Kinder bemalt haben. Hintergrund sind die Schließungspläne der Stadt.
Kölner Kita: Eltern starteten Petition im Netz
Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes hatte dem Elternbeirat der Kita vor knapp einem Monat eröffnet, dass sie die seit 50 Jahren bestehende Einrichtung zum Sommer 2025 dicht machen. Das Gebäude sei marode und eine Sanierung lohne sich nicht. Doch mit dem Sturm der Entrüstung und dem donnernden Protest der Eltern hatten die Verantwortlichen der Stadt offenbar nicht gerechnet.
Die Eltern stellten eine Petition unter dem Motto „Rettet unsere Kita“ ins Netz und haben schon mehr als 3300 Unterschriften gesammelt. Sie demonstrierten mit ihren Kindern vor dem Rathaus in Lindenthal und baten Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp (Grüne) um Hilfe – die setzte das Thema immerhin prompt auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung.
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Köln: Viele Briefe und Postkarten an Henriette Reker
Herzblut zeigten die Betroffenen nun abermals mit ihrer nächsten Aktion. Dutzende Karten und Briefe haben Eltern und Kinder gestaltet, an die Kölner Oberbürgermeisterin gerichtet und bereits abgesendet. Einer der vielen Aufrufe: „Liebe Henriette Reker, dieses Jahr zu Weihachten wünsche ich mir, dass ich noch lange in meiner Kita bleiben darf. Bis ich groß bin und zur Schule gehe.“
Einen Teilerfolg konnten die Eltern unlängst schon erreichen. Von dem plötzlichen und zunächst endgültig klingenden Entschluss war die Stadt Köln bereits abgerückt. Unter bestimmten Umständen würde man die Trägerschaft im Weyertal beibehalten, dann könnte die Kita bleiben. Wäre dem so, dann hätte das Jugendamt die vielen Eltern und Kinder völlig ohne Grund in Aufregung versetzt.
Kölner Kita: Beteiligte kündigten Gespräche über Lösung an
Der Knackpunkt liegt im nicht ganz unkomplizierten Konstrukt. Das Grundstück im Weyertal gehört der Universität, das Gebäude dem Studierendenwerk. 70 Prozent der 90 Plätze gehen an Kinder von Studierenden, 30 Prozent an den Nachwuchs von Uni-Mitarbeitern. Der Pachtvertrag läuft im Jahr 2032 aus und wurde bisher nicht verlängert. Die Stadt sah nun keine langfristige Perspektive mehr.
Universität und Studierendenwerk wurden von der Schließungsentscheidung der Stadt jedoch kalt erwischt. Zuletzt hatte es keine Gespräche mehr über mögliche Alternativstätten oder einen Neubau gegeben. Das will man nun nachholen und womöglich eine Lösung finden. Auf einem Elternabend kündigten die Beteiligten intensive Gespräche und eine endgültige Entscheidung bis zum Sommer an.