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Hoffnung für Eltern und KinderStadt Köln rudert bei geplanter Kita-Schließung zurück

Lesezeit 2 Minuten
Eltern und Kinder demonstrierten vor dem Lindenthaler Bezirksrathaus für den Erhalt ihrer Kita.

Eltern und Kinder demonstrierten vor dem Lindenthaler Bezirksrathaus für den Erhalt ihrer Kita.

Eine Kita im Weyertal sollte geschlossen werden. Der Protest der Eltern hatte nun aber offenbar Erfolg.

„Rettet unsere Kita“, so lautet der Appell einer Petition mit 3000 Unterschriften – es gab eine Demo und die Übergabe an die Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin. Und nun gibt es tatsächlich Hoffnung für die Eltern und Kinder der Kindertagesstätte Weyertal. Denn die Stadt rudert bei den verkündeten Schließungsplänen plötzlich zurück. Der Vorgang entwickelt sich zu einem Kommunikationsdesaster.

Kölner Universität widerspricht Darstellung der Stadt

In einem Elternbrief hatte die Stadt den maroden Zustand des alten Gebäudes als Grund für die geplante Schließung zum Sommer 2025 angegeben, eine Sanierung sei „wirtschaftlich nicht darstellbar“. Erst später und auf Nachfrage hatte das Jugendamt den angeblichen Umstand kommuniziert, dass eine Nutzung des Grundstücks ohnehin nur noch für neun Jahre vorgesehen sei.

Eltern und Kinder vor der städtischen Kindertagesstätte Weyertal.

Eltern und Kinder vor der städtischen Kindertagesstätte Weyertal.

Die Universität zu Köln als Eigentümer des Grundstücks könne „eine Langfristperspektive über 2032 hinaus nicht geben“, hatte die Stadt Köln behauptet. Daher sei auch ein eventueller Neubau an dieser Stelle nicht möglich. Dem widerspricht die Uni. Weder habe man den Pachtvertrag gekündigt, noch sperre man sich gegen eine mögliche Verlängerung, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit.

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Überrascht von plötzlicher Entscheidung der Stadt

Die Mitteilung der Stadt über die Schließungspläne habe die Universität überrascht. Das Interesse an einer Weiterführung ist deshalb groß, da seit 50 Jahren eine Kooperation besteht. 70 Prozent der 90 Kita-Plätze im Weyertal gehen an Kinder von Studierenden, der Rest ist für Nachwuchs von Uni-Mitarbeitern reserviert. Das Gebäude gehört dem Studierendenwerk, die Stadt zahlt keine Miete.

Das Studierendenwerk will den Pachtvertrag gerne verlängern und ist bereit, das alte Gebäude zu ersetzen. Bisher musste die Stadt für die Sanierungskosten aufkommen, das war vertraglich so geregelt. Alle Beteiligten wollen sich nun noch einmal zusammensetzen, „intensive Gespräche“ wurden angekündigt. Für einen möglichen Neubau würde etwa ein Ausweichgebäude benötigt.

Stadt Köln sieht Perspektive für Kita-Weiterführung

Die Stadt habe bisher eine Langzeitperspektive für den Standort auf dem Unigelände vermisst. „Sollte diese gefunden werden, ergeben sich womöglich neue Aspekte für eine potenzielle Weiterführung der Trägerschaft“, teilt eine Sprecherin mit. Eine Lösung und Fortsetzung des Kita-Betriebs scheint somit greifbar. Womöglich wurden die Eltern und Kinder also ohne Not in Aufregung versetzt.

Das Vorgehen erinnert an den Fall der Kita Mauritiuswall, die im Sommer kurzfristig ausgelagert werden musste. In einem Elternbrief hatte das Jugendamt einen Asbest-Fund verschwiegen und erst später eingeräumt. Auf einer Elternversammlung entschuldigte sich ein leitender Mitarbeiter des Jugendamts für die schlechte Kommunikation. Das wird er nun womöglich wieder tun müssen.