Beim Prozessauftakt im Landgericht Köln äußerte sich der Beschuldigte zu seiner brutalen Tat.
Bei Kölner FlüchtlingsvereinKlient schlägt seiner Beraterin achtmal mit Hammer auf den Kopf
Im Büro einer Beratungsstelle für Flüchtlinge im Linksrheinischen wurde eine arglose Mitarbeiterin zum Opfer eines brutalen Angriffs. Mit einem Hammer hatte ein Klient immer wieder auf den Kopf der Frau eingeschlagen. Seit Montag muss sich der Attentäter wegen versuchten Mordes vor dem Kölner Landgericht verantworten. Dem 48-Jährigen droht die Einweisung in eine psychiatrische Klinik.
Köln: Achtmal mit dem Hammer zugeschlagen
Der Klient hatte an jenem Augusttag im vergangenen Jahr keinen Termin, wurde von seiner Beraterin aber trotzdem empfangen. „Ich habe ihn aber um etwas Geduld gebeten“, berichtete die 60-Jährige im Zeugenstand. Sie habe am Schreibtisch gesessen und der Klient vor ihr. Dann habe sie sich kurz abgewendet, um nach Papieren zu schauen. „Dann stand er schon direkt vor mir.“
Mit dem Hammer, den er aus der Jackentasche gezogen hatte, schlug der Mann laut Staatsanwaltschaft achtmal auf sein Opfer ein. „Ich habe versucht, ihn abzuwehren und habe um Hilfe gerufen, er hörte einfach nicht auf“, berichtete die Zeugin. Sie habe gedacht: „Das war es jetzt.“ Doch plötzlich sei ein Kollege aufgetaucht, der den Angreifer aus dem Büro gezerrt habe.
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Köln: Erst nach vier Monaten wieder arbeitsfähig
Schwer verletzt konnte die Beraterin noch selbst die 112 wählen, Notarzt und Polizei rasten zur Beratungsstelle. Im Klinikum Weyertal wurden acht Riss- und Quetschwunden und ein offenes Schädel-Hirn-Trauma bei der Frau festgestellt. Zur Beobachtung blieb sie für kurze Zeit auf der Intensivstation. Erst rund vier Monate nach der Tat war die 60-Jährige wieder arbeitsfähig.
Ausgangspunkt des Angriffs soll eine damals anstehende Psychiatrieeinweisung gewesen sein. Der Beschuldigte hatte sich nach einer Corona-Impfung zuletzt nur noch von Zitronen und Knoblauch ernährt und 40 Kilogramm verloren. Maximal sechs Wochen sollte der Mann daher in der geschlossenen Klinik verbringen. Dort sollte er lernen, wieder ganz normal zu essen.
Kölner Staatsanwaltschaft stufte Tat auf versuchten Mord hoch
Beim Prozessauftakt erklärte der Beschuldigte, dass er verstanden habe, für immer eingewiesen zu werden. Er habe sich daher mit einem Hammer bewaffnet, um sich gegen eine mögliche Festnahme wehren zu können. Dass er seine Beraterin angegriffen habe, bereue er sehr. In dem Moment habe er Stimmen gehört. Er erklärte sein Verhalten mit einer psychischen Krankheit.
Verteidiger Sebastian Schölzel kritisierte, dass die Staatsanwaltschaft den ursprünglichen Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung erst viel später auf versuchten Mord hochgestuft habe. Neun Monate nach der Tat war der Beschuldigte festgenommen worden. Das zeige, so Schölzel, dass der Mandant gerade keine Gefahr für die Allgemeinheit sei. Davon hatte die Staatsanwältin gesprochen, eine dauerhafte Psychiatrieunterbringung sei geboten. Der Prozess wird fortgesetzt.