Köln – Oberbürgermeisterin Henriette Reker begrüßt die Initiative von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die so genannte Homo-„Heilung“ (Konversionstherapie) verbieten zu lassen. Das machte sie am Freitag beim Empfang anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit deutlich.
Im Jahr 2005 eingeführt, geht der Aktionstag darauf zurück, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 17. Mai 1990 beschloss, Homosexualität nicht länger als Krankheit zu einzustufen. Dass dies noch nicht lange her sei, erscheine „unwirklich“, sagte Reker vor zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft.
Ausstellung beim LVR
Unter dem Titel „Im Namen des Volkes“ zeigen das Centrum Schwule Geschichte (CSG) und sein Förderverein im LVR-Landeshaus in Deutz, Kennedy-Ufer 2 eine Ausstellung zur Geschichte der anti-homosexuellen Gesetzgebung in Deutschland. Sie ist vom 6. bis zum 30. Juni montags bis freitags zwischen 10 bis 17 Uhr zu sehen; der Eintritt ist frei.
„Der tägliche Blick in die Medien“ zeige, dass es in vielen Ländern schlecht um die Rechte von Menschen bestellt sei, die in ihre sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität von der heterosexuellen Mehrheitsnorm abweichen, sagte Reker und verwies auf den jüngsten Jahresbericht der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA).
Danach wird in 70 Staaten einvernehmlicher gleichgeschlechtlicher Sex zwischen Erwachsenen kriminalisiert, und in elf Ländern droht dafür sogar die Todesstrafe. Etwa die Hälfte der Menschheit sei wegen Homosexualität staatlichem Druck ausgesetzt, so Reker; die Betroffenen würden ausgegrenzt, verfolgt, misshandelt oder gar umgebracht. „Wenn wir von solchen Missständen hören, haben wir die Verpflichtung zu handeln.