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Aktion in KölnKünstler kritisieren Woelki auf gekaperten Plakatflächen

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Unter anderem am Friesenplatz sind die Protestplakate zu sehen.

Köln – Auf gekaperten Plakatflächen – unter anderem direkt vor dem Kölner Dom – hat eine Künstlergruppe die Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum Köln angeprangert. Auf den Transparenten stand neben einem schwarzen Kreuz die Botschaft „So vertuscht eure Sünden und macht sexualisierte Gewalt nicht zu eurem Nachteil. Offenbarung aus dem Buch Woelki“. Fotos auf der Facebook-Seite der Gruppe Dies Irae („Tage des Zorns“) dokumentierten die Aktion von Freitag. Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki schütze Täter, so die Gruppe in dem sozialen Netzwerk.

Weitere Plakate hingen in Dom-Nähe in der Kölner Innenstadt - mehrere davon in Schaukästen der Firma WallDecaux. „Es handelt sich dabei um eine illegale Aktion“, sagte Unternehmenssprecherin Frauke Bank der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Glasvitrinen der Werbefirmen geöffnet

Dies Irae beschreibt ihre Aktionen auf Facebook mit dem Begriff „Ad Busting“. Üblicherweise gestalten „Ad Buster“ Werbung im öffentlichen Raum so um, dass sich der Sinn der Werbebotschaft umkehrt. Die Gruppe habe herausgefunden, wie sich die Glasvitrinen der Werbefirmen öffnen ließen, erklärte Bank. Es gebe auch Online-Foren mit Tipps und Tricks. Die kirchenkritischen Plakate in Köln würden noch am Freitag entfernt.

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Im Erzbistum Köln wird seit Monaten um die öffentliche Aufarbeitung früherer Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche gerungen. Dabei geht es auch darum, Verantwortliche zu benennen, die Täter geschützt und Verbrechen vertuscht haben. Ein erstes Aufarbeitungs-Gutachten hat Kardinal Woelki nicht veröffentlichen lassen, weil er es für fehlerhaft und nicht rechtssicher hält; zugleich hat er ein zweites Gutachten beauftragt, das am Donnerstag kommender Woche vorgestellt wird. Kritiker werfen Woelki mangelnden Aufklärungswillen und schlechte Kommunikation vor. (kna)