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Konferenz in SteinfeldBischöfe erhalten als Gastgeschenk Eifeler Landbier

Lesezeit 5 Minuten
Eine Reihe Bischöfe sitzen in Kirchenbänken.

57 der 61 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz sind bei der Frühjahrsvollversammlung zu Gast in Steinfeld.

Gebetbücher, Weihrauch und vieles mehr: Steinfeld hat an vieles zu denken und präsentiert sich als guter Gastgeber der Deutschen Bischofskonferenz.

Beglückte Gesichter, Freude – in Steinfeld sorgt die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz für gute Laune. Auch offenbar bei vielen der angereisten Würdenträger aus ganz Deutschland.

Vier fehlen allerdings in der Runde der Bischöfe. Unter anderem Reinhard Kardinal Marx. Der Erzbischof von München und Freising hat sich krankgemeldet. Doch 57 Weihbischöfe, Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle sind da. Die meisten von ihnen sind zum ersten Mal nach Steinfeld ins Kloster gekommen. Rainer Maria Kardinal Woelki, der Erzbischof von Köln, ist allerdings kein Steinfeld-Novize.

Aachener Bischof Helmut Dieser ist erfreut über Gastlichkeit der Eifeler

Wie sich die Würdenträger bei ihrem viertägigen Eifelbesuch, der noch bis Donnerstag dauert, bisher fühlen? „Ich habe schon viele Rückmeldungen bekommen, wie schön es hier ist. Die Gastlichkeit, die Unterbringung, das gefällt den Bischöfen“, so Aachens Bischof Dr. Helmut Dieser. Er und das Bistum sind die Gastgeber der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz.

Ein Mann in dunklem Anzug steht vor einer Holztür.

Bischof Dr. Helmut Dieser freut sich über die Gastlichkeit in der Eifel.

Die Tagung hierhin in die Eifel zu verlegen – diese Idee sei richtig gewesen. Davon ist Dieser bereits am ersten von drei Arbeitstagen der Zusammenkunft überzeugt. Doch ihm ist auch etwas anderes wichtig: „Ich habe mich sehr darüber gefreut, wie viele Menschen aus der Umgebung beim Hochamt am Montagabend dabei waren. Dass die Menschen keine Berührungsängste haben, uns Bischöfe zu erleben.“ Dem Vernehmen nach ist ein reger Besuch der Gläubigen bei den Auftaktgottesdiensten der zweimal jährlich tagenden Vollversammlung der Bischofskonferenz nicht selbstverständlich.

Keine spezielle Security während der  Tagung der Bischofskonferenz

Das Vorbereitungsteam von Bischof Dieser hat zudem dafür gesorgt, dass ein Stück Eifel als mögliches Mitbringsel auf allen gebuchten Zimmern für die hohe Geistlichkeit zu finden ist. Es sei ein Korb mit Spezialitäten aus allen neun Regionen des Bistums bereitgestellt, so Bischof Dieser. Darunter ist auch eine Flasche Eifeler Landbier.

Und wie ist es um die Sicherheit der angereisten Geistlichkeit vor Ort bestellt? Auf eine spezielle Security habe man verzichtet, so Daniela Elpers, stellvertretende Pressesprecherin der Deutschen Bischofskonferenz: „Es gibt nach Aussagen der Polizei keine Sicherheitslage.“ Andererseits kam es schon am Anreisetag der Bischöfe nach Steinfeld am Montagmittag vor dem Klostergelände zu einer kleinen Demonstration. Auch soll der eine oder andere Aktivist die Gelegenheit der Bischofszusammenkunft für seine Zwecke kurz genutzt haben. Teilweise reisen sie öfter zu Vollversammlungen an.

83 Journalisten aus ganz Deutschland sind in Steinfeld

83 akkreditierte Journalisten und Journalistinnen aus ganz Deutschland berichteten darüber bisher eher am Rande, stattdessen geht es in der Berichterstattung vielmehr um die Themen, die sich die Konferenz im   dicht gepackten Programm vorgenommen hat.

Am Dienstag, dem ersten Tagungstag, war auch der Apostolische Nuntius, Dr. Nikola Eterovic, mit dabei. Angereist aus Berlin, war auch er als Botschafter des Heiligen Stuhls zum ersten Mal in Kloster Steinfeld. War das für seinen Fahrer ein Problem? Natürlich nicht, dank Navi im Oberklassefahrzeug, sagte der Chauffeur, der es beim Dienstgrad gerne belassen wollte. Bereits am Nachmittag ging es wieder zurück in die Hauptstadt.

Ein Mann in dunkler Kleidung steht neben einem Sarkophag in einer Kirche und hält einen Apfel in der Hand.

Pater Wieslaw Kaczor ist Pfarrer von Steinfeld und hatte mit seinem Team im Vorfeld der Konferenz vieles zu beachten.

Unterdessen herrscht beste Laune bei Pater Wieslaw Kaczor, Pfarrer in Steinfeld, Leiter des Pastoralen Raums Heiliger Hermann Josef Steinfeld und Regionalvikar der Region Eifel. „Die letzten zwei, drei Wochen waren intensiv, aber das hat sich gelohnt!“

Er sei froh, dass er noch rechtzeitig zur Frühjahrsvollversammlung 100 neue Gebetbücher gekauft habe: „Vor zehn Jahren haben wir 330 angeschafft, doch im Laufe der Zeit ist die Hälfte weggekommen – warum auch immer.“ Zudem hatten das Pastoralteam und Steinfelds Sakristan Stefan Hönig auch an ausreichend Weihrauch gedacht: Der edle Rauch stammt aus dem Oman. Kaczors Ordensbruder Pater Paul kümmert sich als Weihrauchkenner um die Vorräte an „Oman Al-Hojari Superior 1. Wahl handverlesen“, so der Name des Krauts.

Genügend Hostien für Eröffnungsgottesdienst

Es soll sich, so der Anbieter, „bestens zur inneren Sammlung, für mehr Konzentration und zur Unterstützung von Spiritualität und Meditation“ eignen. Das passt für den aktuellen Zweck. Zudem waren ausreichend Hostien für die Kommunion so zahlreicher Gläubiger vorhanden. Im Hostienverteilzentrum für die Kirchengemeinden des Pastoralen Raums, dem Pfarrhaus in Steinfeld, seien die Vorräte gut gefüllt, so Kaczor.

Ein Mann in kariertem Sakko steht auf einer Wiese.

Christoph Böhnke ist für das Gästehaus verantwortlich.

Und dann waren die Bankreihen in der Basilika schon eineinhalb Stunden vor Beginn des Hochamtes zur Eröffnung der Konferenz gefüllt. „Ich fand das Hochamt bombastisch“, so Steinfelds Pfarrer beseelt im Rückblick. Das gebe es so sonst nur an Weihnachten und zum Hermann-Josef-Fest.

In seine Freude und Dankbarkeit schließt er neben dem Chor an der Basilika und Steinfels Organisten auch die Feuerwehrleute aus Wahlen und die Polizisten aus Schleiden ein. Beide rückten zur – angemeldeten – Demo am Montagmittag an, die friedlich verlief. Die 14 Schüler und Schülerinnen aus dem Hermann-Josef Kolleg (HJK) und zwei aus den Pfarrgemeinden nicht zu vergessen, die als Messdiener die Zelebranten unter den Bischöfen bei den öffentlich zugänglichen Gottesdiensten unterstützen.

So viele Messdiener finden? Kein Problem, sagt Pater Philipp Sauter, neuer Schulseelsorger am HJK. Davon abgesehen, spielte das Großereignis am Gymnasium nebenan keine große Rolle. „Der Schulbetrieb ist davon nicht betroffen“, so Schulleiter Thomas Frauenkron. Business as usual, heißt das wohl.

Reinigungsarbeiten in Steinfeld wurden gerade noch rechtzeitig fertig

Dem stimmt Edelgard Sandhoff aus Steinfeld ganz entschieden nicht zu. „Immer wenn Steinfeld in den Medien war, oder jetzt gerade ist, merken wir es danach bei den Besucherzahlen zum Beispiel in der Basilika“, so die Steinfelderin. Sie ist Teil einer Gruppe Ehrenamtlicher, die unter anderem an der Klosterpforte an den Wochenenden Dienst schiebt. Natürlich war auch sie vom Hochamt in Steinfelds Kirche beeindruckt.

Eine Frau in blauer Jacke steht an einer Straße.

Edelgard Sandhoff engagiert sich ehrenamtlich im Kloster.

Christoph Böhnke, Gastgeber des Gästehauses im Kloster, kann den positiven Eindruck, den der kleine Eifelort und speziell die Klosteranlage samt Basilika und dem von ihm geführten Hotel bei den angereisten Bischöfen hinterlassen, nach ersten Feedbacks der Bischöfe bestätigen. „Wir stellen unser Gästehaus und uns als Gastgeber sehr gut dar“, ist er überzeugt. Man habe gezeigt, „dass klösterliches Leben auch modern sein kann“.

Dass die allerletzten Reinigungsarbeiten in den Tagungsräumen gerade beendet waren, als die ersten Würdenträger schon an der Gästehaus-Rezeption eincheckten, das weiß nur er.