Köln – Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) werden ab dem 13. Dezember ihr Nahverkehrsangebot um rund 1500 Fahrten erweitern. Und das, obwohl die Stadtbahnen und Busse wegen der aktuellen Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Teil-Lockdown zurzeit nur zu 70 Prozent ausgelastet sind – was etwa mit der Sorge der Fahrgäste zusammenhängt, sich mit dem Virus anzustecken.
„Wir sind der festen Überzeugung, dass der ÖPNV sicher ist. Jedenfalls gibt es keine bewiesenen Infektionsketten“, sagt KVB-Chefin Stefanie Haaks, die überraschend positiv auf das Jahr 2020 zurückblickt – jedenfalls in finanzieller Hinsicht. Dank des Rettungsschirms von mehreren Millionen Euro, den die KVB von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen ausgezahlt bekommen hat, werde das Unternehmen laut Haaks nur minimal unterhalb des anvisierten Ziels bleiben. Die Abweichung belaufe sich auf drei bis vier Millionen Euro. „Das hängt auch damit zusammen, dass wir coronabedingt nicht alle Mitarbeitenden einstellen konnten, die wir uns gewünscht hätten“, so Haaks.
Erweiterung des Fahrplanangebots an Samstagen
Für die Erweiterung des Fahrplanangebots, das sich vor allem auf den Samstagsverkehr auswirkt, seien Neueinstellungen aber unausweichlich gewesen. Dazu gehören unter anderem mehr als 70 Fahrerinnen und Fahrer. Die Stadtbahnen werden künftig an Samstagen rund 23 Prozent öfter eingesetzt, Busse 21 Prozent. Denn trotz der aktuell „angespannten Situation“ werde weiterhin die Unternehmensstrategie der KVB verfolgt – „und die heißt Wachstum“, so Haaks.
Halstestelle bekommt neuen Namen
Die KVB-Haltestelle „Eifelwall“ wird mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember in „Eifelwall/Stadtarchiv“ umbenannt. Auf rund 22.600 Quadratmetern entsteht an der Ecke Luxemburger Straße/Eifelwall aktuell das neue Historische Archiv sowie das Rheinische Bildarchiv. „Mit der Umbenennung wollen dir dem neuen Stadtarchiv würdigen“, sagt KVB-Chefin Stefanie Haaks. (kle)
Das führt unter anderem dazu, dass alle Stadtbahnlinien im Zeitraum von 9 bis 20 Uhr im Zehn-Minuten-Takt fahren. Erst danach wird auf den bisher üblichen 15-Minuten-Takt umgestellt. Die Linie 18 soll zwischen Klettenberg und Buchheim sogar alle fünf Minuten eingesetzt werden. Gleiches gilt für die Linie 1 zwischen Junkersdorf und Brück ab 15 Uhr.
Im Busnetz werden hingegen vielfach die Takte, die unter der Woche gefahren werden, übernommen. Wobei die Erweiterung des Angebots wegen der differenzierteren Nachfrage deutlich spezifischer ausfällt. So werden etwa die Linien 132, 133, 136, 153 und 159 wegen des hohen Fahrgastaufkommens – ebenfalls im Zeitraum von 9 bis 20 Uhr – im Zehn-Minuten-Takt fahren. Auf anderen Linienwegen wird diese Taktung hingegen nur zeitweilig oder auf bestimmten Teilstrecken angeboten – dazu gehören unter anderem die Linien 127, 157 und 164.
Erweiterung des Abendverkehrs und On-Demand-Busse
Zusätzlich zum Samstagsverkehr erweitert die KVB auch das Angebot am Abend. So wird das 15-Minuten-Taktschema bei allen Stadtbahnen täglich um eine Stunde, also bis 0 Uhr, verlängert. Bei der Linie 18 zwischen Buchheim und Klettenberg sogar um zwei Stunden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Außerdem startet zeitgleich mit dem Fahrplanwechsel auch das vierjährige Pilotprojekt „Isi“ mit zehn Kleinbussen (hier lesen Sie mehr). Diese können „On-Demand“, also auf Nachfrage, per App oder telefonisch bestellt werden – unabhängig von festen Routen und bestehenden Fahrplänen. Ziel des neuen On-Demand-Services ist es, das Nahverkehrsangebot in den äußeren Stadtteilen zu verbessern und Menschen zu motivieren, im Alltagsverkehr öfter mal auf das eigene Auto zu verzichten.