Mitten im Belgischen Viertel gibt es eine neue Location für Firmenevents und kulturelle Veranstaltungen.
Neuer Kreativspot im Belgischen Viertel„Wollen die Nachbarn nicht belasten – Partys gibt es keine“
Schwer war die Suche nicht. Es gab einen Aushang im Fenster. „Ganz klassisch“, sagt Nicolas Gottschalk. Der Mitinhaber der Kneipe „Brüsseler“ hat Anfang des Jahres in der Moltkestraße 121 ein neues Projekt unter vielen gestartet: Er hat den ehemaligen Pfarrsaal der ‚Kirche Sankt Michael‘ am Brüsseler Platz angemietet. Der in „Agrippina Studios“ umbenannte Saal gibt nun Raum für Firmenevents – geschlossene Gesellschaften – aber auch kulturelle Veranstaltungen mit öffentlichem Charakter.
Als der 32-Jährige im Jahr 2021 das Schild entdeckt hat, habe er sofort gedacht: „Das ist der perfekte Kreativspot.“ Dennoch hat er die 250 Qadratmeter große Location zunächst an eine Foto- und Video-Agentur untervermietet. Jetzt, drei Jahre später, „ist es für Events wieder die richtige Zeit“, so Gottschalk. Der Raum ist minimalistisch gehalten: Der braune Kachelboden im 60er-Jahre-Stil und die braune Holztheke sind neutralen Farben gewichen: Der Boden ist schwarz angestrichen und die Theke weiß. „Das Minimalistische ermöglicht ja auch die Verwandlung.“
Agrippina Studios im Belgischen Viertel: Raum für Firmenevents
In der vergangenen Woche sei der ganze Raum in den französischen Farben der Tricolore dekoriert, weil das französische Tourismusministerium für Fachpublikum eine Veranstaltung durchgeführt hat. Am Valentinstag sei bei dem Event „Galantines Day“ alles knatschpink gewesen, ein Event für Single-Frauen.
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Gottschalk stellt den Raum zur Verfügung, es gibt eine Anlage, Tische und Stühle. Wer mehr brauche, könne seine Requisiten selbst mitbringen. Er sei nicht der Eventmanager, sondern biete lediglich die Infrastruktur. Bei der Auswahl möchte er aber zunehmend auch die kulturelle Szene berücksichtigen und jungen Künstlerinnen etwa einen Raum für Ausstellungen bieten. „Das Belgische Viertel war schon immer ein kreatives und künstlerisches Viertel.“ Dazu wolle er etwas beitragen.
„Idee des Pfarrsaals soll erhalten bleiben“
Was Gottschalk jedoch ganz klar nicht will: „Wir wollen nicht das nächste Lautstärkeproblem verursachen und die Nachbarn belasten. Es wird keine Partys geben, alle Events enden um 22 Uhr.“ Die alte Bühne sei ein Highlight und lade zu einem Bühnenprogramm wie Lesungen ein: aber nur maximal bis die Nachtruhe beginnt.
Auch habe er der Kirche Sankt Gereon, die für die Verwaltung von Sankt Michael zuständig ist, vorgeschlagen, dass die Location auch wie früher als Veedelstreffpunkt wieder genutzt werden könne: etwa für ein wöchentliches Seniorentreffen. „Die Idee des Pfarrsaals, wo die Leute sich treffen, soll erhalten bleiben“, so der 32-Jährige.
Zu den 250 Quadratmetern kommt noch ein 150 Quadratmeter großes Untergeschoss hinzu, wo Gottschalk und seine Kollegen ebenfalls viel vorhaben: Hier muss allerdings erst noch geräumt und saniert werden. Zukünftig soll ein Tonstudio einziehen, das für Musik- und Videoproduktionen oder Podcasts genutzt werden kann.
Am Samstag, 17 Februar von 14 bis 22 Uhr und Sonntag, 18. Februar von 12 bis 18 Uhr veranstalten Kunststudenten einen Floh- und Kreativmarkt.