Köln – Das Ordnungsamt, eine der größten und wichtigsten Dienststellen der Stadtverwaltung, wird es so nicht mehr lange geben. Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Stadtdirektor Stephan Keller wollen die Ordnungsbehörde mit ihren mehr als 1400 Beschäftigten in drei eigenständige Einheiten zergliedern: ein Amt für Ordnung und Sicherheit, ein Amt für das Ausländerwesen und eins für Bürgerservice.
Noch stärker gefragt als bisher
Ob in der Silvesternacht oder beim Straßenkarneval, beim Feuerwerk Kölner Lichter und anderen Großveranstaltungen: die Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienst dürften künftig noch stärker gefragt sein als bisher. „Das Thema der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist eine prioritäre Daueraufgabe in einer Großstadt wie Köln“, sagte Reker am Montag vor Journalisten.
Es sei daher unerlässlich, dass sich das zuständige Amt uneingeschränkt auf seine Kernaufgabe konzentrieren kann. Die Dienststelle werde weiterhin von Engelbert Rummel geleitet, dem dann noch rund 800 Beamte und Angestellte unterstellt sind.
Servicegedanken im Blick
Die Abteilung für Ausländerangelegenheiten und die zentrale Ausländerbehörde werden künftig das Amt für Ausländerwesen bilden. Auch in diesem Fachgebiet habe man den Servicegedanken im Blick, sagte Stadtdirektor Keller.
„Die Ausländerbehörde ist eben nicht nur eine reine Ordnungsbehörde, sondern leistet auch einen Beitrag zur Integration.“ Die Führung des Amtes mit 460 Beschäftigten soll der Stellvertreter Rummels übernehmen, der Jurist Lothar Becker, der die beiden Ausländer-Abteilungen bereits leitet.
Einheitliche Steuerung soll mehr Effizienz bringen
Im neuen Amt für Bürgerdienste werden die Kfz-Zulassungsstelle, die Kundenzentren in den neun Stadtbezirken, das Standesamt, das Wahlamt, das Bürgertelefon und die Stabsstelle Bürgerservice zusammengefasst. „Gerade in den Schalterdienstleistungen hatte es in den letzten Jahren immer wieder Probleme gegeben, die für die Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel mit längeren Wartezeiten verbunden waren“, heißt es im Rathaus.
Es sei nicht einzusehen, dass das Beantragen eines Personalausweise in dem einen Stadtteil neun Minuten dauert und in einem anderen doppelt so lange, sagte Keller. „Beim Antrag auf einen Ausweis gibt es keinen Lokalkolorit, den man berücksichtigen sollte.“ Eine einheitliche Steuerung dieser Dienste soll mehr Effizienz, mehr Innovation und damit besseren und schnelleren Service bringen.
Das Ende des Gemischtwarenladens
Für die Bürgerinnen und Bürger werde sich örtlich hinsichtlich der bekannten Anlaufstellen nichts ändern. Als aussichtsreicher Kandidat für den Chefposten gilt Uwe Strecker, der die Projektgruppe für die Reform des Ordnungsamtes leitet. Die Planungen sollen im ersten Halbjahr des kommenden Jahres umgesetzt werden – das Ende eines Gemischtwarenladens innerhalb der Verwaltung.
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„Wir schaffen mit der Neuorganisation keine neuen Aufgabenbereiche, sondern fassen vorhandene Arbeitsgebiete und Kompetenzen zusammen, um Kräfte zu bündeln“, sagte Keller. Da in der Führungsebene einige Posten zusätzlich entstehen werden, würden sich die Personalkosten zwar geringfügig erhöhen. Aber, so fügt der Stadtdirektor hinzu: „Unser Ziel ist die Qualitätssteigerung, das steht im Vordergrund.“