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Sexspielzeug und KindersockenKölner Richter zeigt Fotos aus Wohnung von angeklagtem Babysitter

Lesezeit 2 Minuten
Der Angeklagte neben seiner Verteidigerin und seinem Verteidiger beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht.

Der Angeklagte neben seiner Verteidigerin und seinem Verteidiger beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht.

Verstörende Bilder fertigten Kölner Ermittler in der Wohnung eines wegen „pädophilen Interesses“ vorbestraften Babysitters an.

Er ist wegen „pädophilen Interesses“ vorbestraft, bekam vor dem Landgericht München ein Berufsverbot als Sozialarbeiter und generell Betreuer von Minderjährigen. Trotzdem soll sich Oliver S. (34) nach dem Umzug nach Köln als Babysitter angeboten und so die Nähe zu Kindern gefunden haben. Am Montag zeigte der Richter verstörende Bilder aus der Wohnung des Angeklagten.

Köln: Ermittler fertigen Fotos bei Durchsuchung an

Die Fotos hatten Polizeibeamte im Rahmen einer Durchsuchung angefertigt. Sie vermitteln den Eindruck einer schmuddeligen Behausung. In der Küche stapelt sich Geschirr, Pizzakartons und Essensreste liegen herum und überall zerstreut schmutzige Kleidung. An der Wand hängt eine Collage mit Familienbildern, Fotos zeigen den Angeklagten in verschiedenen Freizeitparks.

Die Ermittler fotografieren in der Wohnung Kindersocken, einige noch im verschlossenen Dreierpack. Diverse USB-Sticks und Festplatten werden dokumentiert und ein Laptop, auf dem ein Browser geöffnet ist, der mit anonymem Surfen im Internet wirbt. Auch fotografieren die Polizisten in der Wohnung des Angeklagten verschiedene Sexspielzeuge und eine Tube mit Gleitgel.

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Kölner soll sich zum Missbrauch verabredet haben

Die Razzia erfolgte im vergangenen November, nachdem die Ermittler laut Anklage ein mutmaßlich geplantes Treffen zu einem sexuellen Missbrauch eines Kindes verhindert hatten. S. soll mit einem jungen Mann aus Gelsenkirchen gechattet haben. Dieser soll dem Kölner dessen kleine Schwester „angeboten“ haben. Der studierte Sozialarbeiter sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Auf den in der Wohnung sichergestellten Datenträgern fanden Beamte laut Anklage 372 kinderpornografische Bilddateien und ein Video, das die Vergewaltigung eines Jungen im Alter von sechs oder sieben Jahren zeigt. Ähnlich sollen die Vorwürfe damals in München gelautet haben. Im Urteil sprachen die Richter ein lebenslanges Berufsverbot im Betreuungsbereich von Kindern aus.

Kölner Anklage: Kinder im Badezimmer fotografiert

S. selbst wurde laut Verteidiger Jan-Maximilian Zeller nie wegen eines tätlichen sexuellen Übergriffs auf Kinder verurteilt. Für die betroffenen Familien im aktuellen Fall dürfte das nur ein schwacher Trost sein. In 84 Fällen soll der Angeklagte gegen die Weisung des Gerichts verstoßen und Kinder betreut haben – in der Corona-Zeit, als viele Familien verzweifelt nach Babysittern gesucht hatten.

Zwei Kinder, ein Mädchen und einen Jungen, soll der Mann während der Betreuungszeit in der Badewanne und beim Toilettengang fotografiert haben. Der Fokus der angefertigten Bilder soll auf den Geschlechtsmerkmalen der Kinder gelegen haben, weshalb die Staatsanwaltschaft die Bilder als kinderpornografischen Inhalt einstuft. Der Prozess vor dem Landgericht wird fortgesetzt.