AboAbonnieren

Teil-Lockdown ab MontagReker appelliert, neue Regeln schon jetzt in Köln einzuhalten

Lesezeit 4 Minuten
20200910-ths-PK_reker_01 (1)

Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei einer Pressekonferenz im Kölner Rathaus.

Köln – Die Corona-Schutzmaßnahmen, die von kommendem Montag an in Form des durch Bund und Länder beschlossenen Teil-Lockdowns auf Köln zukommen, seien schwierig für alle. „Doch wir stehen zurzeit an der Schwelle zur Unbeherrschbarkeit der Situation. Daher müssen diese harten Einschnitte sein“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Freitag mit Blick auf die weiter steigenden Infektionszahlen.

Zwar habe sie Verständnis, „wenn viele das als ungerecht empfinden – insbesondere in der Gastronomie und bei Sport- und Kulturveranstaltungen, wo umfangreiche Hygienekonzepte vorliegen“, so Reker. Doch auch, wenn dort der Nachweis von Infektionen fehle, sei die Kontaktnachverfolgung noch immer die größte Herausforderung. „Bei zwei von drei Personen wissen wir gar nicht, wo sie sich angesteckt haben.“

40 weitere Soldaten unterstützen Kölner Gesundheitsamt

Zudem können viele sogenannte Indexpatienten und Kontaktpersonen ersten Grades nach wie vor nicht tagesaktuell vom Gesundheitsamt über Quarantänemaßnahmen informiert werden. Um den vorhandenen Personalmangel etwas auszugleichen, sind seit Donnerstag 40 weitere Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Zusätzlich wurden 80 externe Personen eingestellt, die am Montag mit ihrer Arbeit beginnen. Doch auch das reiche nicht aus. „Wir können kaum so viele einstellen, wie wir durch das Infektionsgeschehen bräuchten. Die Entwicklungen sind einfach zu schnell“, so die Oberbürgermeisterin.

Alles zum Thema Henriette Reker

Hier lesen Sie mehr: „Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern Punkt zwölf“

Der Teil-Lockdown soll nun eine mögliche Bremse für das Infektionsgeschehen darstellen. Wobei die erhoffte Wirkung vermutlich zeitverzögert eintreten wird. Christian Miller, Leiter der Kölner Berufsfeuerwehr, rechnet zunächst mit einer erneuten Steigung der Infektionszahlen und erst in zwei bis drei Wochen mit einem positiven Effekt. „Diese Erkenntnis haben wir aus der ersten Welle“, so Miller.

Zusätzliche Regeln zur Corona-Schutzverordnung

Zusätzlich zur von Bund und Land beschlossenen Corona-Schutzverordnung gilt in Köln weiterhin das Alkoholkonsumverbot ab 22 Uhr, das Alkoholverkaufsverbot ab 23 Uhr sowie die ausgeweitete Maskenpflicht im öffentlichen Raum. Besucher in Krankenhäusern und Pflegeheimen müssen neuerdings eine Mund-Nase-Bedeckung tragen, die mindestens den FFP1-Standard erfüllt. Außerdem sind bereits ab diesem Samstag Versammlungen nur noch mit bis zu 100 Personen zulässig.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die OB appelliert an alle Kölnerinnen und Kölner, sich ab sofort an die neuen Regelungen zu halten. „Ich wünsche mir wirklich , dass alle sich darauf einstellen, dass sie vor dem 2. November nicht noch mal einen draufmachen können. Sonst bekommen wir nächste Woche die Quittung“, so Reker.

Wo Kölner einen Corona-Test machen können

Corona-Teststellen in Köln

Personen mit Covid-19-Symptomen sollen ihren Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Nummer: 116117) kontaktieren. Wer akute Atemnot hat, soll sofort den Notruf 112 wählen.

Bei Hausärzten kann sich jeder testen lassen, ob man nun zur Risikogruppe gehört, aus einem Risikogebiet eingereist ist, eine rote Warnung über die Corona-App erhalten hat oder sich ohne triftigen Grund auf das Coronavirus untersuchen lassen möchte. Es gelten die Öffnungszeiten des jeweiligen Arzts.

Im Infektionsschutzzentrum Uniklinik können sich montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr Einreisende aus Risikogebieten, Angehörige einer Risikogruppe und Menschen mit roter App-Meldung testen lassen.

Im Infektionsschutzzentrum Neumarkt (Gesundheitsamt) können sich montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr Einreisende aus Risikogebieten und Menschen mit einer roten App-Warnung testen lassen.

Am Hauptbahnhof können sich täglich von 7 bis 23 Uhr Einreisende aus Risikogebieten und Menschen mit einer roten App-Warnung testen lassen. Ein Test ohne konkreten Anlass kostet 59 Euro.

Am Flughafen können sich jeden Tag 24 Stunden lang Einreisende aus Risikogebieten und Menschen mit einer roten App-Warnung testen lassen. Ein Test ohne konkreten Anlass kostet 59 Euro.

Mein Corona-Schnelltest in der Lintgasse 14 bietet Antigen-Schnelltests an. Das Angebot kostet 35,90 Euro, online muss ein Termin vereinbart werden. Menschen mit Symptomen dürfen nicht kommen.

Den „Corona Walk-in in der Bonner Straße 178 kann man ohne Termin aufsuchen. Der Test kostet 75 Euro.

Die Firma Medicare Logistic, bietet im Josef-Haubrich-Hof 5 Antigen-Schnelltests für 39,90 Euro einen mobilen Testservice für Unternehmen, Schulen und sonstige Einrichtungen an. Online-Termin erforderlich.

In der Schildergasse 24 hat die Firma Smart-med-Test ein Zentrum eröffnet. Antigen-Schnelltests kosten 37,80 Euro, PCR-Tests 87,98 Euro, Antikörpertests, mit denen eine durchgemachte Corona-Infektion nachgewiesen werden sollen, kosten 47,80 Euro. Online-Termin erforderlich.

In medizinischen Laboren können sich Einreisende aus Risikogebieten oder Angehörige einer Risikogruppe testen lassen – mit einer ärztlichen Überweisung oder als Selbstzahler (die Kosten variieren). Die Labore raten jedoch davon ab, direkt dort hin zu gehen, da die Einrichtungen derzeit stark überlastet sind.

In Rodenkirchen ist Anfang Dezember ein neues PCR-Testzentrum in der Ringstraße 44 eröffnet worden. Ein Test kostet 81 Euro, der Befund soll nach 24 Stunden vorliegen. (og)

Neben dem Ordnungsdienst der Stadt wird auch die Polizei am Wochenende verstärkt die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren. Denn auch vor Montag dürfen sich unter anderem lediglich fünf Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit treffen. Von Feiern in der eigenen Wohnung wird weiterhin dringend abgeraten.