„Stehen nicht im Verhältnis“Das sagen Kölner zu den neuen Corona-Maßnahmen
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Köln – Ab Montag, dem 2. November, gelten wieder schärfere Maßnahmen in Deutschland, um die schnelle Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, darunter Kontaktbeschränkungen und Schließungen bei der Gastronomie (Hier lesen Sie mehr). Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten am Mittwoch beschlossen. Einige Kölner sind zwiegespalten, was die neuen Regelungen angeht.
Stefan Vahle (42)
„An den bevorstehenden Maßnahmen führt kein Weg vorbei. Ich hoffe aber, dass sie diesmal nicht so lange dauern. In meiner Freizeitgestaltung bin ich schon betroffen, aber ich bin in Elternzeit. Bei den meisten Eltern im Freundeskreis ist es auch ein bisschen wie eine Entspannungsphase. Wenn die Kinderbetreuung funktioniert, kann man den Lockdown auch für sich nutzen.“
Marlene Risch-Pas (71)
„Für mich sind härtere Maßnahmen in Ordnung, ich fühle mich nicht eingeengt. Es hat ja auch einen Sinn. Ich finde es schlimm für Leute, die berufstechnisch dadurch eingeschränkt sind. Denn das diese Leute Existenzängste haben, kann ich sehr gut verstehen. Aber ich habe keine finanziellen Probleme dadurch - meine Rente kriege ich so oder so. Jeder ist sich selbst der Nächste, wenn man selber keine Probleme damit hat, sagt man: Okay, dann ist das so.“
„Ich sehe die Maßnahmen mit gemischten Gefühlen, denn ich finde sie einseitig. In Hotellerie und Gastronomie gibt es tolle Hygienekonzepte, an die sich die Menschen halten, und das muss reichen. Da sind Existenzen bedroht. Wenn sich jeder mehr an die Regeln halten würde, müsste man jetzt nicht so strikt vorgehen.“
„Ich finde das so schade. Die Gastronomen machen solche Verluste und haben tolle Konzepte, wie sie die Leute schützen. Wer soll das auch alles bezahlen? Insgesamt sollten die Leute mehr zuhause bleiben. Wir nehmen im Freundeskreis auch Rücksicht und treffen uns nicht, weil wir nicht verantwortlich sein wollen, wenn jemand krank wird. Aber ich denke, dass es oft besser ist, im Rahmen der Konzepte etwas zu machen.“
Robert Spielbauer (52)
„Von den weiteren Beschränkungen halte ich nichts. Sie stehen nicht im Verhältnis zu dem wirtschaftlichen Schaden, den sie anrichten. Auch die Maßnahmen, die zurzeit gelten, sind teilweise schon zu hart. Aber wenn es bei den jetzigen Maßnahmen bleiben würde, wäre es noch verträglicher, als weitere Verschärfungen. Die Meisten stecken sich bei privaten Treffen an. Für den 11.11. sind schon so viele private Feiern geplant, die gar nicht kontrolliert werden können. Es ist meiner Meinung nach alles sehr ad hoc.“
Kaley Rashad (18)
„Ich finde schärfere Maßnahmen gut, bevor es wieder zum kompletten Lockdown kommt. Aber es ist schlimm, dass die Gastronomie darunter leidet. In den Nachrichten wurde gesagt, dass die gar nicht so sehr für die steigenden Zahlen verantwortlich sind, sondern eher private Treffen in Wohnungen. Dort wird am meisten darauf geachtet, dass man Abstand hält und seine Kontaktdaten abgibt. Besser als in der Öffentlichkeit, wo nur die Hälfte eine Maske trägt.“