Am Freitag werden in Köln Werke aus dem Kat18 versteigert. Die Roten Funken haben die Auktion ins Leben gerufen. Auch OB Reker wird da sein.
Karneval trifft KunstRote Funken und Kölner Sotheby's versteigern Kunstwerke für den guten Zweck
Das Sotheby’s im Palais Oppenheim ist eigentlich der Ort in Köln, an dem teure und wertvolle Kunstwerke für viel Geld versteigert werden. Der Nachlass von Karl Lagerfeld etwa.
Am kommenden Freitag (16. Juni) aber hält hier der Karneval Einzug – die Roten Funken veranstalten zugunsten des Kunsthaus Kat18 eine Benefizauktion karnevalistischer Werke der Künstlerinnen und Künstler des Kat18. Clowns, Funkemariechen, Schweinenasen, Selbstporträts, Pferde im Zoch und mehr haben sie auf Leinwand oder als Plastik verewigt.
Rote-Funken-Präsident Heinz-Günther Hunold freut sich „wie auf Weihnachten im Sommer“, sagt er. „Es wird eine besondere Symbiose“, so Hunold. Das Kat18 nämlich bietet einen Ort, an dem Menschen mit geistiger Behinderung Kunst schaffen können. Jutta Pöstges ist künstlerische Leiterin des Kat18. „Ich bin total gerührt. Das ist für uns ein riesiger Traum, der in Erfüllung geht“, sagt sie. „Es ist ein großer Schritt und eine Bestätigung für unsere Arbeit, dass so ein wichtiges Haus wie das Sotheby’s – wo sonst wirklich renommierte Künstler präsentiert werden – unsere Werke zeigt.“ Und das hätten die Ausstellungsstücke verdient, sagt Pöstges.
Eines dieser Bilder stammt von Nicole Baginski. Es zeigt sie und ihre Mutter als Jan und Griet, verrät die Malerin. „Ich bin in den Karneval hineingeboren“, sagt Baginski. „Für mich war daher direkt klar, dass ich bei der Aktion mitmache.“ Dass ihr Bild eines von 36 Stücken ist, die hier am Freitag zur Auktion angeboten werden, mache sie stolz, erzählt sie – aber auch ein wenig nervös.
Christine Reifenberger leitete den Workshop, in dessen Rahmen die Werke entstanden sind. Ihr sei es eine Herzensangelegenheit, dass die Künstlerinnen und Künstler nicht auf ihre Behinderung reduziert werden. Das passiere leider häufig. „Dazu sind die Werke aber viel zu gut“, sagt sie. Sie würden einem professionellen Anspruch durchaus gerecht.
Benefizauktion in Köln: Rote-Funken-Präsident hofft auf hohe Summe
Deshalb erwartet und erhofft sich Funken-Präsident Hunold auch nicht nur ein volles Haus, sondern auch eine insgesamt fünfstellige Summe, die dem Kat18 zugutekommen wird. Seit zwei Jahren kooperieren die Roten Funken mit dem Kat18, das mit seinen Räumen am Kartäuserwall den Funken – in der Ulrepforte beheimatet - nicht nur räumlich nah ist. „Wir haben im Karneval in der Mülheimer Stadthalle eine besondere Veranstaltung mit den Senioren – und Behindertenwerkstätten, die eine unglaubliche Atmosphäre hat. Daher sind wir da sehr affin, Menschen zusammenzubringen“, sagt Hunold.
„Ich glaube, sowohl für die Künstler als auch die Roten Funken wird das ein ganz besonderer Tag. Es ist großartig, dass wir diese völlig verschiedenen Welten zusammenbekommen haben“, sagt er. Hunold habe selbst ein Auge auf das ein oder andere Kunstwerk geworfen, verrät er. „Mein Problem ist: Mir gefallen mehrere Bilder ganz besonders gut. Aber ich habe ja die Chance, tatsächlich eins zu ersteigern“, so Hunold voller Vorfreude. Bei 50 Euro starten die Werke. „Ich denke aber, dass da eine Menge zusammenkommen wird.“
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker wird die Auktion persönlich begleiten, außerdem werde es Musik von der Rheinischen Musikschule geben. Wer mitbieten möchte, wird gebeten, sich vorher bei Sotheby‘s anzumelden – es ist aber auch möglich, spontan zu kommen. Die Werke können zudem noch bis Freitag täglich von 10 bis 17 Uhr im Palais Oppenheim besichtigt werden.