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Dramatischer Einsatz in KölnSEK-Beamter wollte aus dem Fenster springen – Kollege schrie: „Warte!“

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Das Wohnhaus in Bocklemünd nach dem Brand

Das Wohnhaus in Bocklemünd nach dem Brand

Ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos sagte im Kölner Landgericht als Zeuge aus.

Mit einer Sturmhaube vermummt und im komplett olivgrünem Outfit betrat am Mittwochmorgen ein SEK-Beamter den Saal 112 des Kölner Landgerichts. Kennziffer 592-001 gab der Mann vor der Richterin als Angabe der Personalien zu Protokoll, jeder andere Zeuge müsste den vollständigen Namen, das Alter und den Wohnort nennen. Doch der Spezialpolizist wurde besonders geschützt.

Köln: SEK-Beamter schildert dramatischen Einsatz

Im Zeugenstand gab der Beamte durch Verrücken der Maske einen leichten Blick auf sein Gesicht frei, die Zuschauer erblickten nur die Rückenansicht, das hatte die Richterin für eine authentisch ablaufende Aussage so vorgegeben. Der Elitepolizist sollte zu einem dramatischen Vorfall im vergangenen November in Bocklemünd berichten, der ihn das Leben hätte kosten können.

Der Angeklagte mit Verteidigerin Karin Bölter und zwei Wachtmeistern beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht.

Der Angeklagte mit Verteidigerin Karin Bölter und zwei Wachtmeistern beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht.

In der Börnestraße, die sich in unmittelbarer Nähe zum Görlinger Zentrum befindet, hatte ein Bewohner eines Mehrfamilienhauses mit einer Gasflasche hantiert und laut Anklage seiner Lebensgefährtin gedroht, sie mit in den Tod zu nehmen. Die Frau konnte aus der Wohnung flüchten und mit weiteren Angehörigen die Polizei verständigen. Die rückte mit einem Großaufgebot an.

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Im Zeugenstand berichtete der Beamte, mit mehreren Kollegen vor der Wohnungstür des verschanzten Bewohners gewartet und auf das Signal zum Zugriff gewartet zu haben. Mit Blendgranaten vor der Balkontür wollten weitere Polizisten den Verdächtigen ablenken, gleichzeitig schossen die Beamten im Inneren des Hauses mit einer Art Schrotflinte die Wohnungstür auf.

Köln: Elitepolizist war im Treppenhaus gefangen

„Dann sah ich schon, dass es innen flackert“, beschrieb der SEK-Beamte die Situation danach. Eine unglaubliche Hitze sei ihnen entgegen gekommen, dann weißer und schwarzer Rauch. Binnen Sekunden sei das Treppenhaus so voller Rauch gewesen, dass man nichts mehr habe erkennen können. Da der Beamte erhöht auf einem Treppenabsatz stand, wählte er den Weg nach oben.

Er sei in der Zwischenebene zum dritten Stock stecken geblieben. „Das Atmen wurde immer schwieriger“, so der Beamte. Dann habe er aus einem kleinen Fenster geschaut, um Luft zu bekommen. In völliger Panik habe er seine schwere Kluft ausgezogen und sogar erwägt, aus dem Fenster zu springen. „Mir war klar, dass ich mich mindestens schwer verletze“, sagte der Zeuge.

Kölner Angeklagtem droht Einweisung in die Psychiatrie

„Warte!“, hatte der Einsatzleiter nach eigenem Bekunden seinem Beamten zugerufen und die Feuerwehr angewiesen, eine Drehleiter auszufahren. Der Polizist wurde gerettet, erlitt lediglich eine Rauchgasvergiftung. Psychisch habe er lange daran geknabbert. Ein Kollege hatte ausgesagt, der junge Beamte habe Ängste ausgestanden, seine Frau und sein Kind nicht mehr wiederzusehen.

Der Bewohner, der die Wohnung kurz vor dem SEK-Zugriff in Brand gesetzt haben soll, war vom Balkon gesprungen. Er brach sich kompliziert den linken Unterschenkel, der amputiert werden musste. Beim Prozess im Landgericht droht dem 57-Jährige, der sich auf Erinnerungslücken beruft, eine Gefängnisstrafe oder die dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.