In einem neuen Bericht erklärt die Stadt, welche neuen Toilettentypen sie testet und wie viel sie kosten. Dazu gehören auch Restaurant-WCs.
Ziele des WC-Konzepts verfehltStadt Köln plant 43 neue öffentliche Toilettenanlagen
Die Stadt Köln hat die ursprünglichen Ziele des Toilettenkonzepts „überwiegend nicht erreicht“. Das teilte sie in einem Sachstandbericht mit, der für die Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik am Dienstag, 10. September, veröffentlicht wurde. Dort heißt es als Erklärung: „Die Anforderungen an die Bereitstellung öffentlicher Toiletten haben sich in den vergangenen Jahren erhöht.“
Das Ziel des Toilettenkonzepts 2013 war ein flächendeckendes Angebot öffentlicher Toiletten in Köln. Doch seitdem wurde immer wieder die Kritik geäußert, dass es nicht genug Toiletten im Stadtgebiet gebe. Wie berichtet, teilen sich statistisch gesehen 10.000 Menschen eine öffentliche Toilette. Nun erklärte die Stadt, was sie dieses Jahr anders machen möchte.
Seit Juli 2022 ist eine Stabstelle der Verwaltung für die Umsetzung des Toilettenkonzepts verantwortlich, die als Schnittstelle zwischen den Abfallwirtschaftsbetrieben Köln GmbH (AWB) und der Stadt agiert. Seit Übernahme der Stabstelle, die ebenso Abfallwirtschaftsbetriebe heißt, konnten jährlich deutlich mehr Toiletten bereitgestellt werden, wie es in dem neuen Bericht heißt.
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Köln: Stadt will Ende 2024 insgesamt 148 öffentliche Toiletten bereitstellen
Demnach gab es Ende 2022 noch 84 öffentliche Toiletten. 2023 kamen 21 hinzu. Bis Ende dieses Jahres sollen nochmal 43 Toiletten bereitgestellt werden – also insgesamt 148. In dieser Zahl sind aber auch 65 sogenannter „Happy Toilets“ enthalten, also WCs in Gastronomien, die auch von Passanten genutzt werden können. Wie viele der geplanten Toiletten in diesem Kalenderjahr bereits aufgestellt wurde, konnte die Stadt nicht auf Anhieb beantworten.
Von den geplanten 43 Toiletten sollen unter anderem 15 solcher „Happy Toilets“ und 15 weitere mobile WCs bereitgestellt werden. Damit sind eine freistehende Dixi-Toiletten gemeint, die eingebaut sind, um Vandalismus zu vermeiden. Sie befinden sich vor allem in Parkanlagen, Grünflächen und an Marktplätzen.
„Holy Shit Toilette“ kostet in zwei Jahren 200.000 Euro
Nachdem Ende 2023 im Volksgarten die erste „Holy Shit Toilette“ aufgestellt wurde, möchte die Stadt dieses Jahr zwei weitere Modelle installieren. Die Ausscheidungen aus der Kompost-Toilette werden in das Klärwerk der Stadtentwässerungsbetriebe nach Langel gebracht und dort etwa zu Bio-Dünger weiterverarbeitet.
Laut Bericht kostet die Stadt eine „Holy Shit Toilette“ pro Monat etwa 8.400 Euro, also über die Laufzeit des Testbetriebs von zwei Jahren rund 200.000 Euro. Für das Pilotprojekt steht ein Budget in Höhe von einer Million Euro zur Verfügung, sodass insgesamt fünf Toilettenstandorte getestet werden.
Keine Toilette vereint alle Anforderungen
In diesem Jahr wurden erstmalig sogenannte „Sitzen-Hocken-Stehen WCs“ aufgestellt – insgesamt soll es davon bis Ende des Jahres neun geben. Das Testmodell sei eine Reaktion auf die „besonderen Anforderungen“ in Lagen wie dem Neumarkt und dem Domumfeld.
Die Stadt beschreibt sie als „gender-gerecht, 24 Stunden verfügbar, kostenfrei, vandalismushemmend und reinigungsoptimiert“, aber nicht als barrierefrei. Bislang gebe es keinen Toilettentypen, der sämtliche Anforderungen des Toilettenkonzepts in sich vereint, heißt es weiter. (mcl)