Peter Fox, Jan Delay und Nina Chuba sind einige der Künstler, die zum Summerjam Festival kommen. Freitag geht's los, die ersten Gäste reisen schon Mittwoch an.
„Schöner und bunter“Summerjam Festival steht in den Startlöchern – 25.000 Besucher erwartet
Die Hauptbühne steht schon einige Tage, nur auf der linken Seite fehlt am Dienstagmittag noch das große Banner mit dem Summerjam-Logo und einer untergehenden Sonne. An Seilen und auf einem Kran klettern Arbeiter und ziehen es Stück für Stück hoch – bis der Wind zu stark ist und sie pausieren müssen. Aber bis zum Startschuss ist noch genug Zeit. „Wir sind dieses Mal mit allem früh dran“, sagt Marius Brozi mit Blick auf die Red Stage. Brozi leitet das Summerjam Festival, das von Freitag bis Sonntag rund 25.000 Menschen an den Fühlinger See locken soll.
Köln: Summerjam Festival steht unter dem Motto „The Spirit of Peace“
Zum 36. Mal findet das Summerjam Festival jetzt in Köln statt. Brozi ist noch recht frisch in seiner Position: Während der Corona-Pandemie hat eine neue Generation das Ruder der Festivalgründer Klaus Maack und Karl-Heinz Brozi übernommen. Insgesamt treten an sechs Tagen mehr als 36 Künstlerinnen und Künstler beim Summerjam auf. Brozi freue sich persönlich schon sehr auf Peter Fox, der in diesem Jahr Headliner am Samstag ist. Aber er sei auch gespannt auf Nina Chuba, „weil es die Genregrenzen ausreizt.“
Das Festival steht in diesem Jahr unter dem Motto „The Spirit of Peace“. Veranstalter Brozi erklärt, dass das eine Reaktion auf die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Zeiten von Corona und Krieg sei. „Wir waren schon immer ein Ort der positiven Begegnung.“
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Kraftklub spielten schon am Wochenende am Fühlinger See
Dass die Vorbereitungen so gut im Zeitplan laufen, hat Brozi auch der Chemnitzer Band Kraftklub zu verdanken: Die haben am vergangenen Samstag schon auf der Summerjam-Bühne am Fühlinger See gespielt. „Das hatte große logistische Vorteile“, sagt Brozi. Immerhin dauert es fünf Tage, so eine Bühne aufzubauen. „Und wenn es zu windig ist, muss man auch mal drei Stunden pausieren.“
Was in diesem Jahr mehr Arbeit bereitet als in den Vorjahren, ist die Dekoration des Festivalgeländes: „Wir wollen das Festival schöner und bunter machen.“ So steht an Brücke eins an der westlichen Seite der Festival-Insel ein großer, schwarz-weißer Schriftzug „SJ23“. Ein überdimensionales Peace-Zeichen fehlt am Dienstagmittag noch, genau wie eine Fotowand und ein buntes Holztor am Einlass an der Oranjehofstraße. Dafür hat Marius Brozi sogar selbst den Pinsel in die Hand genommen, erzählt er.
Summerjam Köln: Bäume werden mit Stoff umwickelt
Um es noch bunter zu machen, sollen auch Bäume mit Stoffbahnen umwickelt werden, und Sponk, alias Dan Geffert, sprayt wie jedes Jahr live während des Summerjam einen Löwen. Trotz mehr Farbe und Dekoration solle das Festival aber nicht, wie etwa das Parookaville in Weeze, zu einer eigenen Welt werden. Imbissbuden und Bierwägen behalten ihren Look.
Nach Unglück im letzten Jahr wurden Hinweise auf Schwimmverbot intensiviert
Nachdem am Rande des Summerjam Festivals im vergangenen Jahr ein Mann ertrunken war, hat das Veranstalterteam auch die Sicherheit am See nochmal in den Blick genommen. An den Ufern ist das Schwimmverbot im Fühlinger See – abgesehen vom Blackfoot Beach – zwar bereits durch die Stadt ausgeschildert, aber die Veranstalter hätten auch ihre eigenen Hinweise nochmal intensiviert. Wie in den Vorjahren auch wird außerdem die Deutsche Lebens-Rettung-Gesellschaft (DLRG) für Sicherheit am Wasser sorgen.
Um das Summerjam Festival gerade auch für Frauen zu einem sicheren Ort zu machen, seien Security-Mitarbeiter nochmal extra geschult worden, und es werden auch wieder Mitarbeiter der Kölner Initiative Edelgard vor Ort sein. „Unser Wunsch ist natürlich, dass es gar keine Überschreitungen gibt“, sagt Brozi. Da das aber von Veranstalterseite nicht zu 100 Prozent gewährleistet werden kann, wolle man wenigstens den besten Rahmen dafür schaffen.
Nach dem Summerjam wird drei Tage lang aufgeräumt
Nach dem Festival wird drei Tage lang das Gelände aufgeräumt. Im vergangenen Jahr haben die Besucherinnen und Besucher das Festival schon sauberer hinterlassen als in Vorjahren, erzählt Brozi. Dieses Mal soll es noch besser laufen: Mithilfe eines Freiwilligen-Programms wollen die Veranstalter die Festivalgäste dazu animieren, selbst aufzuräumen. Rund 100 Freiwillige würden in Schichten an den Eingängen stehen und den Gästen Mülltüten aushändigen und Fragen beantworten.
Außerdem soll es „Müllpartys“ geben: Einige Freiwillige hätten sich schon verabredet, um während des Festivals mit Bollerwagen und Musikbox über das Gelände zu ziehen und die Camper zum Aufräumen zu animieren.