„Wat mer versprich…“Umjubelte Premiere im Kölner Hänneschen-Theater
Köln – Mit einem Knaller meldet sich das Hänneschen-Theater aus der Corona-Pause zurück. Das neue Abendstück „Wat mer versprich…“ hat Schwung und Witz und wurde bei der Premiere mit stehenden Ovationen gefeiert. Zu recht. Das Publikum spürt, dass Puppenspielerin Silke Essert, die das Stück geschrieben hat und Regie führt, genau weiß, was der Fundus so hergibt, wie man die Kulissen einbezieht und wie man den gesamten Bühnenbereich bespielt. Diese Inszenierung macht richtig Lust auf mehr. Der gut 70-minütige Einakter erzählt mit vielen lustigen Einlagen und liebevollen Details die Vorgeschichte ihrer aufs nächste Jahr verschobenen großen Abendproduktion „En schäle Biesterei“.
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So outet sich Zänkmann-Kätt als Vertreterin der „Omas gegen Rechts“, Tünner und Speimanes waren um die Häuser gezogen und brachten recht zwielichtige Damenbekanntschaften mit. Marizebell und Besteva wollten in der gegenwärtig wieder geöffneten Außengastronomie von Mählwurms Pitter nur schnell einen Salat und ein Wasser bestellen. Doch das macht der Wirt nicht mit: „Dat is ein Kneip und kein Kaninchenstall.“ Schnell wurde umbestellt: Zwei Kölsch, zwei Hämmchen. Geht doch.
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Schicksalswahl in Knollendorf
Passend zum derzeitigen bundesweiten Wahlkampf, steht auch in Knollendorf eine Schicksalswahl an. Schäl will Bürgermeister werden und den Amtsinhaber ablösen. Dieser hatte alle Sympathien eingebüßt, weil er sein Wahlversprechen, die Verschönerung des Dorfplatzes, nicht umgesetzt hatte und stattdessen allerlei Gründe aufzählte, warum es nicht geklappt habe. Doch auch mit Schäl, der (gespielt von Alexis Berg) erst nach 45 Minuten seine ersten Auftritt in dem Stück hat, dann aber ganz groß mit Bodyguards und Cheerleadern zu seiner Wahlrede in der Scheune aufmarschierte, war man zunächst äußerst skeptisch. Man kennt ja seinen verschlagenen Charakter. Doch als Schäl – finanziert von einem russischen Oligarchen – über Nacht die Bank mit dem Denkmal von Willy Millowitsch aufstellen lässt und alle in Mählwurm Weetschaff zum Frühschoppen einlädt, kann er sich seiner Wahl erst sicher sein.
Musik und Lieder entsprachen ganz dem Geschmack des Publikums. Das reichte von einer Liebesschnulze zwischen Hänneschen und Bärbelchen zum Auftakt bis zu Coverversionen aus dem Repertoire von Gerd Köster – überzeugend dargeboten von Udo Müller als Tünnes und Essert in ihrer Rolle als Skelett Skully. Mählwurm besang „Das bisschen Haushalt“, zwei Bieber schmetterten den Schlager-Oldie „Marmor, Stein und Eisen bricht“, und das gesamte Ensemble stimmte zum Finale den Kasalla-Hit „Immer noch do“ an.
Karten im Vorverkauf
Da strahlte auch Puppenspielerin Renate Vesen (60), die an diesem Dienstag ihr 40 -jähriges Dienstjubiläum feiert. „Ich hatte Grafik und Design studiert, war damit aber nicht zufrieden.“ Über eine Anzeige im „Kölner Stadt-Anzeiger“ bewarb sie sich beim damaligen Puppenspiel-Intendanten Berni Klinkenberg, sprach vor und wurde eingestellt. „Meine allererste Rolle war das Dornröschen“, erinnert sie sich. Seitdem habe sich Dutzende an Hexen und Engeln gespielt, dazu Osterhasen, Hühner und allerlei andere Tiere.
Seit Anfang der 90er Jahre führt und spricht sie das Köbeschen, den schlagfertigen Sohn des Tünnes. „Als Frau einen Jungen spielen? Das hatte sich damals so ergeben. Früher haben die männlichen Kollegen ja oft Frauenrollen übernommen.“ So fünf, sechs Jahre will sie das noch machen. Ein richtige Lieblingsstück hat sie nicht. „Wenn eins abgespielt ist, ist es schnell aus dem Kopf. Dann kommt das nächste.“
Et jitt noch Kaate: Für alle Vorstellungen des aktuellen Abendstücks „Wat mer versprich“ (bis 31. Oktober) gibt es noch Karten– für 15 Euro und nach der 3 G-Regel. Auch das Weihnachtsmärchen „Chressdaachswünsch“ (ab 24. November) ist schon im Vorverkauf. www.haenneschen.de