Weihegebet im Kölner DomWoelki prangert Putins Krieg in der Ukraine an
Köln – In einer Andacht im gut besuchten Dom hat Kardinal Rainer Woelki am Freitag Russland und die Ukraine „dem Unbefleckten Herzen Mariens“ geweiht. Es war die erste Liturgie, die er dort feierte, nachdem er am 2. März aus seiner geistlichen Auszeit zurückgekehrt war. Mit der Weihe folgte er einer Einladung des Papstes an alle Bischöfe der Welt. Anlässlich des Kriegs in der Ukraine hatte Franziskus in einem an sie gerichteten Brief geschrieben: „Dies soll ein Akt der Weltkirche sein, die in diesem dramatischen Augenblick durch die Mutter Jesu, die auch unsere Mutter ist, den Schmerzensschrei aller, die leiden und ein Ende der Gewalt herbeisehnen, vor Gott trägt. Zugleich vertraut sie die Menschheit der Königin des Friedens an.“
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Der Papst weihte im Rahmen einer Bußfeier, die um dieselbe Zeit im Petersdom stattfand, Russland und die Ukraine dem Herzen Mariens, um mit diesem traditionellen katholischen Ritual ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen. „Beende den Hass, besänftige die Rachsucht, lehre uns Vergebung. Befreie uns von Krieg, bewahre die Welt angesichts der nuklearen Bedrohung“, heißt es in seinem Weihegebet an die Gottesmutter.
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Woelki zu Russland: „Völkerrechtswidriger Krieg“
Man sei im Dom zusammengekommen, um „in dieser notvollen Stunde Gott um Frieden zu bitten, weil er der Einzige ist, der helfen kann“, sagte Woelki, der von einem „völkerrechtswidrigen Krieg“ sprach, der „von Russland ausgegangen“ sei. Über die Initiative des Papstes hinausgehend bezog er in die Weihe das Kölner Erzbistum ein und äußerte die Bitte, Gott möge diesem „Einheit, Versöhnung und Frieden“ schenken. „An seinem Segen ist alles gelegen.“ Vor seiner Rückkehr in den aktiven Dienst hatte der Kardinal, der im Mittelpunkt einer schweren Vertrauenskrise im Erzbistum steht, dem Papst seinen Rücktritt angeboten. Die Entscheidung darüber steht aus.
Am 25. März feiern sowohl die katholischen als auch die orthodoxen Kirchen das Hochfest der Verkündigung des Herrn. Das Weihe-Ritual, durch das Menschen, einzelne Länder oder die ganze Welt unter den Schutz der Mutter Christi gestellt werden, geht auf Marienerscheinungen in der Zeit des Ersten Weltkriegs im portugiesischen Wallfahrtsort Fatima zurück. Dort soll die Gottesmutter 1917 um die Weihe Russlands an ihr Unbeflecktes Herz gebeten haben. 1942 weihte Papst Pius XII. die ganze Menschheit und 1952 besonders die Völker Russlands dem Herzen Mariens.