Auf der Domplatte machten mehrere Vereine am Sonntag auf die israelischen Geiseln in den Händen der Hamas aufmerksam.
Kölner zeigen Solidarität mit IsraelVerein „Klare Kante“ stellt 101 leere Stühle auf Roncalliplatz auf
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Der Verein „Klare Kante“ hat am Sonntag 101 leere Stühle auf den Roncalliplatz gestellt
Copyright: Dirk Borm
Der Verein „Klare Kante“ hat am Sonntag 101 leere Stühle auf den Roncalliplatz gestellt. Sie standen für die 101 Geiseln, die sich seit einem Jahr in Gefangenschaft der Terroristen der Hamas befinden. Seit vergangenem Wochenende gibt es bundesweit Demonstrationen um den Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 in Israel und dem darauf folgenden Gaza-Krieg.
Die Kölner Organisatorin Rosa Maria Bianco sagte am Sonntag: „Wir wollen der jüdischen Gemeinde in Köln auch eine Stimme geben.“ Seit dem Massaker habe sie mehr als 50 Mahnwachen abgehalten, immer gleichzeitig mit den propalästinensischen Demonstrationen in Köln. Sie stehe auf, weil die Mitte Kölns es nicht tue.
Johannes Platz, Vorsitzender der Deutsch-israelischen Gesellschaft in Köln, nahm ebenfalls an der Aktion teil. „Die Zahl von 101 Menschen ist schwer vorstellbar. Wenn man die Stühle sieht, wird einem erst bewusst, wie viele das betrifft“, sagte Platz. „Wir dürfen auch in Köln nicht hinnehmen, dass die Hamas Geiseln hält. Das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“
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Klare Kante sammelt Spenden für Wiederaufbau in Israel
Unter den Stühlen waren am Sonntag auch zwei Kinderstühle, die an Kfir und Ariel Bibas erinnern sollten, die jüngsten Geiseln im Alter von ein und fünf Jahren. Die Solidaritätsaktion vor dem Dom galt ebenso den 1200 beim Überfall getöteten Jüdinnen und Juden, sagte Bianco, sowie den 138 bereits ermordeten Geiseln.
Die am Sonntag in Köln gesammelten Spenden sollen in den Wiederaufbau des am stärksten betroffenen Kibbuz Nir Oz in Israel investiert werden. Sie sollen an den Verein „Solidaritätspartnerschaft Bergisch Gladbach - Nir Oz“ übergeben werden. Auch die Kölner Engagierten der weltweiten Bewegung „Run for their Lives“ nahmen an der Solidaritätsbekundung am Sonntag teil. Sie starteten am Nachmittag einen Demomarsch am Heumarkt und stießen auf der Domplatte zu der Aktion von „Klare Kante“ hinzu. (juh)