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„More than Eating“Ausstellung in der Südstadt als Hommage an die Küche als sozialer Treffpunkt

Lesezeit 2 Minuten
Astrid Probst fertigte ihr„Physalistörtchen“ gänzlich zuckerfrei an.

Astrid Probst fertigte ihr„Physalistörtchen“ gänzlich zuckerfrei an.

Die finale Ausstellung in der Galerie „Grevy-Satellite“ präsentiert bis zum 30. August über 70 delikate Kunstwerke.

Zu einer experimentellen Geschmacksreise lädt die Galerie „Grevy-Satellite“ mit der aktuellen Ausstellung „More than Eating – Kunst und Küche“ in die Räumlichkeiten an der Severinstraße.

15 Künstlerinnen und Künstler bedienen hier die Gäste mit 72 unerwarteten Sinnlichkeiten. Im Rahmen der letzten Werkschau vor Ort überlassen die Galeristen Renate Geiter und Arnd Schäfer ihrem Team aus den Bereichen Malerei, Objekte und Mixed-Media die Bestückung der visuellen wie haptischen Speisekarte.

Gemüse, Früchte und Eier spielen große Rolle in den Kunstwerken

Als Zutaten finden vor allem vegetarische Komponenten Verwendung. Eier, die verschiedensten Gemüse und Früchte stechen dabei als Nährquellen hervor. So erweitert Astrid Probst die klassischen Stillleben mit ihrer gerahmten Kreation aus Drachenfrucht und Limetten in Öl um eine anmutige wie stachelige Variante.

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Einige Blicke entfernt sorgt Probsts Physalistörtchen aus Acryl für den Anstieg des Blutzuckerspiegels, nur um von Carla Zockolls rustikaler Bratwurst an Senfgebirge genüsslich konterkariert zu werden.

Die Vergangenheit zelebrieren Bernd Straub-Molitors „Mutterrollen“. Die Nudelhölzer tragen Mädchen- und Frauenporträts aus alten Familienalben auf ihrem Körper. Mit einem dreigeteilten Gemälde huldigt Ingo Schultze-Schnabl einem cholesterinhaltigen Tageseinstieg. Sein „Sunny Side Up“ posiert selbstbewusst mit freigesetzten Fetten.

Sicht- wie hörbar demonstriert dagegen „Der letzte seiner Art“ gegen seine vermeintliche Bestimmung: Ivana Pittrofs Gemälde porträtiert in kühlen Tönen das Schicksal eines übriggebliebenen Eis kurz vor der Packungsentnahme.

„Mit der Ausstellung möchten wir die Küche als zentralen Treffpunkt in einer Gemeinschaft würdigen. Das vertraute Thema soll auch die Hemmschwelle zum Betreten eines Kunstortes mindern“, sagt Renate Geiter.

Wie es mit der „Satellite“ weitergeht, erklärt Mitbegründer Arnd Schäfer: „Durch die positiven Erfahrungen wollen wir das Konzept der Pop-up-Galerien, also Einrichtungen, die in der individuellen Wahrnehmung von heute auf morgen im urbanen Raum auftauchen, fortführen. Wir wollen zu den Menschen und in deren Stadtteile kommen, anstatt andersherum.“


„More than Eating“

Grevy-Satellite, Löwengasse 1, 50676 Köln

Bis 30. August, Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags 14 bis 18 Uhr, samstags 12 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung, Finissage: 18 bis 21 Uhr

Telefon: 0172 73 20 515

www.grevy.org