Der Name von Deborah Wolters neuem Café am Waidmarkt ist Programm: Boxen gibt es bei ihr demnächst auch zu kaufen.
Neues Café in der Kölner InnenstadtIm „Boxenstopp“ gibt es Kaffee, Kuchen und Veganes
Am Abend des zweiten November habe sie immer noch ziemlich unter Strom gestanden, erzählt Deborah Wolter. Kein Wunder, denn an diesem Tag eröffnete sie ihr Café „Boxenstopp“ und erfüllte sich damit einen langgehegten Traum. Zuvor hatte die Kölnerin einige Jahre als Elektroingenieurin gearbeitet. „Auch spannend, aber ich habe schon während des Studiums gemerkt, es ist mir zu viel Technik und zu wenig mit Menschen“, berichtet die 28-Jährige. Die Idee zu einem Café schwirrte ihr schon länger im Kopf herum. „Ich finde Cafés toll, gehe selbst sehr gerne in Cafés und mag die Atmosphäre.“ Als sich die Möglichkeit bei ihrem Arbeitgeber bot, mit einer Abfindung zu gehen, dachte sie: „Jetzt oder nie.“
Angebot nahe der Kölner Südstadt: Alles ist vegetarisch, manches vegan
Die Räume am Waidmarkt/Ecke Georgstraße fand sie, weil sie ganz in der Nähe wohnt und die Café-Bar Waidmeister, die vorher hier ansässig war, schon besucht hatte. „Als ich sah, dass die Räume leer standen, habe ich sie mir angesehen und schnell entschieden, dass ich hier mein Café aufmachen möchte“, erzählt die Frau. Im Oktober renovierte sie, strich die Wände, Tische und Stühle übernahm sie und stellte noch gemütliche Sessel dazu. „Ich möchte einen Ort schaffen, an dem man sich wohlfühlt, Ruhe findet und auftanken kann“, sagt Wolter.
Im „Boxenstopp“ bietet sie verschiedene Kaffee- und Teespezialitäten – auch den argentinischen Mate-Tee in den typischen Mate-Trinkkännchen mit Trinkrohr — Croissants, belegte Brote, Kuchen und um die Mittagszeit Flammkuchen. „Alles ist vegetarisch, manches vegan“, erläutert Wolter. Das Landbrot gibt es zum Beispiel mit Frischkäsevarianten, Avocadoaufstrich und veganem Ricotta und ist mit einem kleinen Salat für 7,90 Euro zu haben. Ein Flammkuchen mit Camembert und Preiselbeeren und ebenfalls einem kleinen Salat kostet 9,90 Euro. „Die Kuchen werden im Café selbst gebacken, wie zum Beispiel ‚Oma Siggis Quarkkuchen‘“, ein besonderer Käsekuchen nach dem Rezept der frisch gebackenen Café-Inhaberin.
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Aufbewahrungskisten und Boxen werden im Café Boxenstopp ausgestellt
Die Karte will sie nach und nach erweitern, aber erst einmal habe sie einen „soft start“ mit überschaubarem Angebot machen wollen, so Wolter. „Damit sich alles einspielt und die Gäste nicht lange auf ihre Bestellung warten müssen“, sagt sie. Vier Mitarbeiterinnen unterstützen sie. Neben Kaffee, Kuchen und den anderen Getränken und Speisen soll es noch etwas ganz anderes im „Boxenstopp“ geben.
Aufbewahrungskisten und Boxen – daher der Name – für die Ordnung. „Ich kam auf die Idee, weil ich selbst ein wenig chaotisch war, aber besser zurechtkomme, wenn Ordnung herrscht. Und um Ordnung zu halten, finde ich solche Boxen super hilfreich“, erzählt Wolter. Künftig will sie Kisten und Boxen anbieten, die sich die Gäste vor Ort ansehen und bei Gefallen bei ihr im Online-Shop bestellen können. Noch sind die Regale an den Wänden, die für die Boxen vorgesehen sind, leer. „Mit dem Concept-Store werde ich Anfang des nächsten Jahres starten“, kündigt Wolter an.
25 Plätze hat ihr Café, im Sommer möchte sie Außenplätze beantragen. Zwischen den Baumscheiben auf dem kleinen Platz vor dem Café würde sie gerne zwei, drei Tische aufstellen. Mit Blick auf die Georgskirche und dem Plätschern des Wassers im Ohr ein idealer Ort zum Wohlfühlen und Auftanken.
Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 8 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 18 Uhr und Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Dienstag ist Ruhetag. Adresse: Waidmarkt 10 – 12, E-Mail: Post@boxenstopp.cafe