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Wem gehören die Verteilerkästen?Stromversorgung der Deutzer Kirmes ist in Gefahr

Lesezeit 3 Minuten
Menschen sind zwischen Kirmesbuden und Fahrgeschäften zu sehen.

Ende März soll eigentlich der Startschuss für die Deutzer Kirmes fallen – doch aktuell liegt die Umsetzbarkeit dieses Vorhabens noch im Dunkeln. (Symbolbild)

In rund zwei Wochen soll die Deutzer Kirmes starten. Doch eine Frage ist noch nicht beantwortet: Woher kommt der Strom?

Die Posse um die Deutzer Kirmes scheint kein Ende zu nehmen. Nachdem es bereits rund um den Vergabeprozess eine lang anhaltende Debatte gegeben hat, ist nun auch noch die Stromversorgung des bald startenden Frühlingsfests an der Deutzer Werft in Gefahr.

Am 30. März soll eigentlich der Startschuss für das Volksfest fallen – doch aktuell liegt die Umsetzbarkeit dieses Vorhabens noch im Dunkeln. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die sechs Verteilerkästen rund um die Deutzer Werft, welche für die gesamte Stromversorgung der Kirmes verantwortlich sind, gehören nämlich laut eigener Aussage der Gemeinschaft Kölner Schausteller (GKS). Doch die darf die Kirmes in diesem Jahr nicht veranstalten. Sie hatte im Losverfahren gegen den Leverkusener Aussteller Wilfried Hoffmann den Kürzeren gezogen.

„Wenn wir Strom haben wollen, müssen wir selbst dafür sorgen“

Die alte Verkabelung des Kirmesplatzes sei vor vielen Jahren so marode gewesen, dass die Rhein-Energie diese irgendwann nicht mehr ans Netz anschließen wollte, erklärt Tanja Hoffmann, Aufsichtsratsvorsitzende der GKS im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Die Stadt hat uns damals sinngemäß gesagt, wenn wir Strom haben wollen, müssen wir selbst dafür sorgen. Also haben wir auf eigene Kosten Starkstrom-Kästen installieren und unterirdisch Starkstromkabel verlegen lassen“, so Hoffmann.

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Für die Stadt Köln ist die Lage allerdings nicht ganz so eindeutig. Auf Anfrage teilt eine Sprecherin mit: „Die Kästen wurden beim Ankauf des Geländes von der Häfen und Güterverkehr Köln durch die Stadt Köln übernommen. Die ehemalige Deutzer Werft wurde im Anschluss und in Abstimmung mit dem damaligen Vorstand der GKS elektrisch durch städtische Mittel als Festplatz erschlossen. Die Kästen befinden sich daher nach Auffassung der Stadt Köln in städtischem Eigentum.“

Die Besitzverhältnisse sind also unklar. Eine schriftliche Vereinbarung zwischen der Stadt und der Schausteller-Gemeinschaft gibt es nicht. Möglicherweise muss hier ein Gericht entscheidend eingreifen. Dass dies vor Kirmes-Start geschieht, ist allerdings mehr als fraglich.

Doch wie geht es jetzt weiter? Wäre die GKS denn bereit, ihre Stromversorgung an Wilfried Hoffmann zu vermieten? Tanja Hoffmann hält sich dahingehend erstmal zurück: „Wir sind eine Genossenschaft. Über eine solche Frage müssen unsere 145 Mitglieder entscheiden. Das können Vorstand und Aufsichtsrat nicht. Also müssten wir eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, und die hat eine Ladungsfrist von 14 Tagen.“ Wilfried Hoffmann selbst war am Donnerstag nicht für ein Statement zu erreichen.

Die Stadt Köln teilt derweil mit, sich im Austausch mit der GKS über die Möglichkeiten der Nutzung der vorhandenen Infrastruktur zu befinden. Parallel werden zudem alternative Lösungen geprüft, damit das Volksfest pünktlich starten kann. Wie diese aussehen könnten, lässt die Stadt allerdings noch im Unklaren.