Der Streit um ruhige Nächte am Brüsseler Platz geht in eine neue Runde.
Unbekannte haben die Bar Frieda im Internet zum Kauf angeboten und die Kneipe mit Eiern, Böllern und Buttersäure attackiert.
Die Besitzer der Bar Frieda sind entsetzt und sprechen von Schikane.
Innenstadt – Der Kleinkrieg zwischen Nachtschwärmern und lärmgestressten Anwohnern des Brüsseler Platzes geht in eine neue Runde – dieses Mal in einer besonders perfiden Variante.
Zweimal tauchten in den vergangenen Wochen Anzeigen beim Internetportal Ebay auf, in denen die Musikbar Frieda wegen Geschäftsaufgabe zum Verkauf angeboten wurde – fälschlicherweise.
„Wir denken gar nicht daran, die Kneipe zu verkaufen“, betont Mitinhaberin Katharina Eilers.
10.000 Euro sollte die Bar laut Anzeige kosten, Pacht, Mobiliar und Musikanlage könnten übernommen werden, und zwar ab sofort. Nachdem Eilers und Geschäftsführer Florian Deubel von einem Gast auf die Annonce aufmerksam gemacht wurden, ließen sie sie sofort aus dem Netz nehmen.
Die Besitzer, die die Kneipe seit 2014 betreiben, empfinden den Vorfall als Schikane. „Da will uns jemand wirklich vertreiben.“
Ampullen mit Buttersäure
Wer hinter dem schlechten Scherz steckt, wissen sie nicht. In den vergangenen Wochen sei es mehrfach zu Attacken gegen die Bar gekommen. So seien Gäste mit Böllern, Eiern, Tomaten und Wasserbomben beworfen worden. Gegen die Fassade seien Glasampullen mit Buttersäure geworfen worden, ein erbärmlicher Gestank breitete sich aus. Ein Anwohner habe die Besucher als „Asis“ beschimpft.
Dass die Gäste der Frieda und der benachbarten Kneipen regelmäßig vor den Lokalen stehen, rauchen und Lärm verursachen, bestreitet Eilers gar nicht. „Wir sind dazu in engem Kontakt mit dem Ordnungsamt und haben auch schon Gegenmaßnahmen ergriffen.“ So sei eigens ein Türsteher engagiert worden. Außerdem habe man den Schallschutz in der Kneipe verstärkt.
Brüsseler Platz Thema vor Gericht
Die Situation am Brüsseler Platz ist am Donnerstagvormittag auch Thema beim Kölner Verwaltungsgericht. Anwohner klagen gegen die Stadt, damit diese verpflichtet wird, die Nachtruhe einzuhalten. Einige Gastronomiebetriebe haben Konzessionen bis Mitternacht, die gesetzliche Ruhezeit beginnt aber bereits um 22 Uhr.