Eine Beschlussvorlage der Stadt Köln sieht vor, das Verweilverbot auf dem Brüsseler Platz auf die ganze Woche auszuweiten. Bislang gilt es nur an Wochenendnächten.
Verweilverbot an jedem TagStadt Köln will Lärmschutz am Brüsseler Platz verschärfen

Das Ordnungsamt patrouilliert abends am Brüsseler Platz. Zum Schutz der Anwohnenden vor Lärm dürfen sich nach 22 Uhr auf dem Brüsseler Platz erstmalig keine Personen mehr aufhalten. (Archivbild)
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Die neuen Regelungen zur Lärmreduzierung am Brüsseler Platz gelten erst seit dem 1. Februar, doch schon will die Stadt Köln nachlegen. Aus einer Pressemitteilung geht hervor, dass die Verwaltung am Freitag eine Beschlussvorlage herausgegeben hat. Darin geht es um den Erlass einer ordnungsbehördlichen Verordnung.
Diese Verordnung sieht ein Verweilverbot auf dem Brüsseler Platz von montags bis sonntags von 22 bis 6 Uhr vor. „Diese Anpassung gegenüber der Allgemeinverfügung resultiert aus den Erfahrungen und den gemessenen Lärmimmissionen“, heißt es in der Pressemitteilung. Seit 1. Februar soll der Platz rund um die Kirche St. Michael freitags, samstags und vor Feiertagen ab 22 Uhr geräumt werden, die Außengastronomie muss bereits um 22 Uhr statt um Mitternacht.
Stadt Köln sieht keine Alternative zum nächtlichen Verweilverbot
Doch wegen der großen Beliebtheit des Brüsseler Platzes komme es regelmäßig an allen Wochentagen zu Menschenansammlungen, schreibt die Stadt Köln weiter. Und: „Bereits kleinere Menschenmengen von 20 bis 50 Personen (ohne lautes Grölen und Johlen) machen es nach aktuellen Lärmmessungen für den Gesundheitsschutz der Anwohnerinnen und Anwohner notwendig, das Verbot auf alle Wochentage zu erstrecken.“
Eine mildere, aber ebenso effektive Alternative gebe es nicht. Auch ein Alkoholverbot würde nicht genug für Ruhe sorgen, heißt es dort. „Normale Kommunikationsgeräusche“ reichten bereits aus, um die kritische Grenze der 60 Dezibel zu überschreiten. Dabei bezieht sich die Stadt Köln auf Lärmmessungen aus Dezember 2024.
Doch die Beschlussvorlage muss noch in die politischen Gremien: Die Bezirksvertretung Innenstadt berät darüber am 20. März (Donnerstag), der Ausschuss Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen beschäftigt sich mit dem Thema am 24. März (Montag). Einen Beschluss soll der Rat in seiner Sitzung am 3. April (Donnerstag) fassen.
Eine Regelung wie am Brüsseler Platz droht derzeit auch der Schaafenstraße, Kölns queerer Partymeile. Dort hatte die Stadt auf Beschwerden eines Anwohners hin ein Lärmgutachten erstellen lassen, welches jetzt ausgewertet wird.