AboAbonnieren

Junkie-Szene am Kölner NeumarktPläne für neuen Drogenkonsumraum geplatzt

Lesezeit 2 Minuten
kra_drogenneumarkt003

Drogensüchtige spritzen sich am Rautenstrauch-Joest-Museum gegenüber des Neumarkts Heroin.

Köln – Junkies, die sich auf dem Bürgersteig einen Schuss setzen: Für die Passanten rund um den Kölner Neumarkt und die Anwohner des Griechenmarktviertels ist dieser Anblick schon seit Jahren traurige Realität. Nun gibt es einen herben Rückschlag in dem Bemühen der Stadt, die Anwohner zu entlasten und für die Drogensüchtigen ein Hilfsangebot zu schaffen. Der Verwalter der Immobilie des geplanten Drogenkonsumraums am Neumarkt in der Thieboldsgasse 148 hat die Verhandlungen mit der Stadt Köln zur Vermietung seiner Räume für gescheitert erklärt.

Das verkündete die Bürgerinitiative Zukunft Neumarkt am Montagabend, die Stadt bestätigte den Abbruch der Verhandlungen. Der Bürgerinitiative zufolge fehlte dem Verwalter ein ausreichendes Sicherheitskonzept der Stadt für den Betrieb des Drogenkonsumraums. Seitens der Stadt habe laut Bürgerinitiative trotz mehrfacher Fristsetzung des Verwalters gegenüber der Stadt kein ausreichendes Konzept vorgelegt werden können.

Das könnte Sie auch interessieren:

Alles zum Thema Polizei Köln

Die Stadtverwaltung hatte die Immobilie in der Thieboldsgasse vorläufig angemietet. Durch die Kündigung des Vermieters muss sich die Stadt nach einer anderen geeigneten Immobilie für das geplante Drogenhilfeangebot suchen. Gesundheitsdezernent Harald Rau hat darum angekündigt, nun eine Steuerungsgruppe einrichten, um die Anlieger des Neumarkts zu entlasten und ein dringend benötigtes Hilfeangebot für Menschen umzusetzen, die bisher in öffentlichen Anlagen, auf Gehwegen oder in Hauseingängen Drogen konsumieren und damit eine starke Belastung für Anwohner und Geschäftstreibende darstellen.

Neuer Inhalt

Die angemieteten Räume in der Thieboldsgasse stehen nicht mehr zur Verfügung. 

Zu den Aufgaben der Steuerungsgruppe sollen neben der Suche nach geeigneten Immobilien auch Verhandlungen mit Vermietern, Absprachen mit Ordnungspartnerschaft und Polizei, das Einholen von Genehmigungen, die Begleitung von Planungsleistungen und Umbauarbeiten sowie die Bündelung notwendiger Arbeitsschritte gehören. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer neuen Lösung. Durch die Bündelung der erforderlichen Kräfte erwarte ich erste schnelle Umsetzungsschritte. Im Mittelpunkt steht aber zunächst die dringend benötigte geeignete Liegenschaft“, so Rau. Auch am Ebertplatz, am Friesenplatz und am Wiener Platz in Mülheim halten sich in Köln unter anderem zahlreiche Junkies auf. (sbs)