Innenstadt – Auf dem Bolzplatz wird Fußball gespielt. Auf den Tribünen sitzen die Zuschauer und jubeln. Der Torwart hält, es wird geklatscht und weitergespielt. Wer sich am Freitag den Sportplatz „Kuhle“ im Römerpark ansah, wurde nur noch von ein paar Fotos an das Matschloch erinnert, das die „Kuhle“ einst war. Jetzt glänzte der Bolzplatz aufwendig saniert und nun auch offiziell eröffnet.
Die Initiative zu der Sanierung ging hierbei von Jugendlichen der Kölner Kinder- und Jugendeinrichtung „Bauspielplatz Friedenspark“, kurz „Baui“, aus. „Der Spielplatz war ja früher wirklich ranzig,“ berichtet David Koldehoff, „und da haben wir uns mal zusammengesetzt und überlegt was könnte man denn verändern. Wir haben Ideen gesammelt, was wir alles haben wollen und uns auch mit den Nachbarn abgesprochen. An dem Platz soll schließlich jeder seine Freude haben. Dann haben wir Unterschriften gesammelt und einen Brief an die Stadt geschrieben,“ erzählt der 15-Jährige.
Wünsche der Kinder standen bei Sanierung im Vordergrund
Petra Heinemann von der Stadt Köln half den Kindern und Jugendlichen, sodass diese schließlich vor die Bezirksvertretung eingeladen wurden. Dort stellten sie ihre Pläne und ein selbstgebasteltes Modell des neuen Spielplatzes vor. „Ich bin sehr stolz darauf, was die Kinder und Jugendlichen geleistet haben,“ sagt Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister des Bezirks Köln-Innenstadt, „und ich denke, auf das, was wir hier erreicht haben, können wir sehr stolz sein.“
Bei der Sanierung des Bolzplatzes standen die Wünsche der Kinder und Jugendlichen stark im Vordergrund. So wurde zum Beispiel an einer Seite eine Zuschauertribüne hinzugefügt, ein kleiner Unterstand gebaut und ein Basketballkorb hinzugefügt. Ein umfangreiches System an unterirdischen Drainagen sorgt zudem dafür, dass das Wasser gut abfließen kann. „Weil der Platz so nah am Rhein liegt, war hier nach Regen immer wochenlang einfach nur eine große Pfütze,“ berichtet David. Durch das neue System soll der Platz ab jetzt immer trocken und bespielbar sein.
Lukas Podolski Stiftung übernimmt die Hälfte der Kosten
All dies hat natürlich seinen Preis. 600 000 Euro kostete die Sanierung insgesamt. Realisiert werden konnte sie dank einer Spende der Lukas Podolski Stiftung, die die Hälfte der Kosten übernahm. „Ich habe früher oft mit meinem Sohn hier gespielt,“ erklärte der Fußballprofi und ehemalige Nationalspieler, der natürlich persönlich zur Eröffnung erschien, „und deswegen freut es mich, dass der Platz jetzt hier so gut aussieht.“
Die Lukas Podolski Stiftung hatte der Stadt Köln bei der Sanierung von Bolzplätzen bereits öfter finanziell unter die Arme gegriffen. Und auch ein neues Projekt sei bereits ins Auge gefasst worden, verrät Petra Heinemann. Als nächstes solle der Bolzplatz in Buchforst am Bischofsacker saniert werden.
Auch der neue Kölner Dezernent für Jugend, Bildung und Sport, Robert Voigtsberger, war anwesend und richtete allen herzliche Grüße auch im Namen von Oberbürgermeisterin Henriette Reker aus. „Ich freue mich sehr, bei der Einweihung dieses besonderen Platzes dabei zu sein und ich wünsche mir, dass der Platz zu einem Begegnungsort für alle Kinder und Jugendlichen wird und bleibt“, erklärte er.
Bei diesen kommt der Platz sehr gut an. „Ich finde es toll, dass es nicht einfach ein Ascheboden ist. Auf dem neuen Platz macht das Spielen viel mehr Spaß. Ich werde ab jetzt auf jeden Fall häufiger hier spielen“, sagt die elfjährige Lynn nach einem Spiel.
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Auch Podolski gibt sich sehr zufrieden. Ob er denn in Zukunft auch am Bolzplatz anzutreffen sei? „Ich wohne hier in der Nähe und bin ein Kind des Bolzplatzes. Ich werde sicher in den nächsten Tagen auch selber mal hier sein und ein bisschen Fußball spielen. Bolzplätze waren schon immer meine Lieblingsplätze“, verrät der Fußballstar.
Die Patenschaft über den Bolzplatz übernimmt in Zukunft der Baui. „Ich wünsche mir, dass der Platz genau so bleibt, wie er jetzt ist,“ sagt David, „damit jeder hier spielen und seinen Spaß haben kann. Und außerdem bin ich sehr froh über die gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Das zeigt, dass es sich eben doch lohnt, sich zu engagieren.“